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Russen Laguta & Sayfutdinov: Es gibt eine Hintertüre

Von Mathias Brunner und Ivo Schützbach
Emil Sayfutdinov (blau) vor Artem Laguta (gelb)

Emil Sayfutdinov (blau) vor Artem Laguta (gelb)

Noch ist unklar, wie der Motorrad-Weltverband FIM wegen des Kriegs gegen die Ukraine mit Rennfahrern aus Russland umgehen wird. Der britische Automobil-Motorsportverband beschreitet einen Sonderweg.

Am 1. März hat der Autosport-Weltverband FIA beschlossen: Es gibt keine Sperre für Racer aus Russland und Weißrussland. Dies geschah trotz der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) an seine Mitgliederverbände, keine russischen Athleten mehr bei internationalen Anlässen zu erlauben. Und auch nach dem Beschluss des Fußball-Weltverbands FIFA, russische Mannschaften von Wettbewerben auszuschließen. Gemäß FIA dürfen Russen weiter antreten, aber ohne ihre Landesflagge zu zeigen.

Auf eine ähnliche Lösung hoffen die Motorradrennfahrer aus Russland. Im Eisspeedway-GP liegen vor dem Finale in den Niederlanden am 2./3. April vier Russen an der Spitze und sechs in den Top-7. Laut Armando Castagna, dem weltweit höchsten Bahnsportfunktionär, soll es demnächst eine Entscheidung geben – für gewöhnlich orientiert sich die FIM an der FIA.

Der britische Automobil-Motorsportverband «Motorsport UK» hat anders entschieden und bestätigte am 2. März, dass sämtliche russischen und weißrussischen Sportler von Anlässen in Großbritannien ausgeschlossen sind.

Konkret heißt das: Selbst wenn Haas-Fahrer Nikita Mazepin seinen Formel-1-Platz behalten könnte (was als überaus unwahrscheinlich gilt), würde er bei einem britischen Grand Prix in Silverstone nicht fahren dürfen. Und der gegenwärtige britische GT-Meister Leo Machitski kann seinen Titel nicht verteidigen – außer er tritt mit einer anderen Lizenz an als einer russischen oder weißrussischen.

Diese Hintertüre könnten auch Artem Laguta und Emil Sayfutdinov nützen, die Nummer 1 und 3 der Speedway-Welt. Denn beide haben seit Jahren auch die polnische Staatsbürgerschaft, was ihnen den Zugang zur Europäischen Union vereinfacht. Für sie wäre es kein Problem, die Lizenz von einem Verband aus der EU zu beziehen.

Denn selbst wenn die FIM keine Sanktionen gegenüber den russischen Fahrern verhängt, gibt es noch den Speedway-GP in Cardiff. Dieser ist auf den 13. August datiert und wird von der Auto-Cycle Union (ACU) ausgerichtet. Diese könnte sich Motorsport UK anschließen, dann dürften Russen und Weißrussen in Großbritannien auch keine Ligarennen bestreiten. Auch andere Verbände könnten diesen Weg einschlagen. Profisportler wie Laguta und Sayfutdinov werden vorsorgen, um kein Opfer der politischen Maßnahmen gegen ihr Heimatland zu werden.

Eisspeedway-WM-Stand nach 2 von 4 Rennen:

1. Nikita Bogdanov (RUS), 40 Punkte
2. Igor Kononov (RUS), 34
3. Dmitry Koltakov (RUS), 30
4. Dmitry Khomitsevich (RUS), 30
5. Hans Weber (D), 25
6. Dinar Valeev (RUS), 22
7. Ivan Kuzhin (RUS), 20
8. Martin Haarahiltunen (S), 14
9. Jasper Iwema (NL), 14
10. Igor Saidullin (RUS), 13
11. Lukas Hutla (CZ), 10
12. Ove Ledström (S), 10
13. Franz Zorn (A), 9
14. Franz Mayerbüchler (D), 8
15. Nikita Toloknov (RUS), 6
16. Aki Ala-Riihimäki (FIN), 5
17. Max Koivula (FIN), 2

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