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Nicki Pedersen: Schmerzmittel und viel Therapie

Von Ivo Schützbach
Nicki Pedersen mit seiner Physiotherapeutin

Nicki Pedersen mit seiner Physiotherapeutin

Trotz seines Sturzes im Finale war Nicki Pedersen der Gewinner von Prag: Mit gebrochenem Arm stürmte er auf Rang 3.

Im Finale des Göteborg-GP war Nicki Pedersen nach einem Sturz im Halbfinale mit gebrochenem rechten Unterarm auf Rang 3 gefahren. «So etwas haben noch nicht viele vor mir hinbekommen», sagte er damals. Bis zum heutigen Grand Prix in Prag hatte der Däne zwei Wochen Erholungszeit, für einen normalen Menschen wäre ein Rennen eine unmöglich Mission gewesen.

Doch Pedersen ließ sich Schmerzmittel verabreichen, war ununterbrochen in therapeutischer Behandlung, kühlte seinen Arm mit viel Eis – und wurde erneut Dritter! «Meine Physiotherapeutin hat mir die richtigen Medikamente rausgesucht, sie wusste genau, wie sie meinen Arm mobilisieren muss. Die letzten Tage war es sehr hektisch und auch schmerzhaft.»

Vor dem Rennen nicht geschlafen

«Als ich Samstagmorgen aufgestanden bin, war mein Arm erneut geschwollen», erzählte der dreifache Weltmeister SPEEDWEEK.com. «Noch am Freitag glaubte ich nicht, dass ich das Rennen fahren kann. Von Freitag auf Samstag habe ich nicht geschlafen, so stark waren die Schmerzen.»

Pedersen trainierte Freitagabend in Prag, danach war er sich sicher, dass er es am Samstag versuchen muss. «Sechs Punkte waren mein Ziel, nun wurden es doppelt so viele», bemerkte der aktuelle WM-Vierte. «Ich bekam für das Rennen eine Manschette an die Hand. Diese schränkte die Bewegungsfreiheit etwas ein, hielt die Hand aber in der richtigen Position. Hätten wir die Hand versteift, hätte ich nicht fahren können.»

Vorerst keine Ligarennen

Pedersen fehlen nun elf Punkte auf WM-Leader Emil Sayfutdinov. Für einen, der die Hälfte aller Grands Prix in diesem Jahr mit gebrochenen Knochen fuhr, könnte es schlimmer sein. «Mein Ziel in Prag war, nicht zu viele Punkte auf die Spitze zu verlieren», unterstrich der 36-Jährige. «Jetzt habe ich mich sogar um einen Platz in der WM verbessert. Damit konnte ich nicht rechnen.»

Der nächste Grand Prix findet in zwei Wochen am 1. Juni in Cardiff statt. Pedersen will sich bis dahin viel Ruhe gönnen. «Es wird mich einiges an Geld kosten, wenn ich keine Ligarennen fahren», klagte er. «Sobald der Arm abgeschwollen ist, kann ich wieder fahren. Für ein Ligarennen kann ich aber keinen solchen Aufwand betreiben, wie ich es für Prag getan habe.»

Vor der Leistung von Prag-Sieger Tai Woffinden verbeugte sich auch der streitbare Däne: «Mir gelang es den ganzen Abend nicht, das ideale Set-up zu finden, obwohl meine Starts sehr gut waren. Bei Woffi klappte hingegen alles, ich freue mich für ihn.»

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