GP-Challenge: Dilger und Kroner um Start betrogen
Tobias Kroner (li.) und Max Dilger wurden übergangen
Das ursprüngliche Fahrerfeld für den Speedway-GP-Challenge Samstagnacht in Poole wurde kräftig durcheinander gewürfelt. Der Slowene Matej Zagar sagte ab, weil er sich darauf verlässt, dass er im laufenden Speedway-GP in den Top-8 bleibt und sich damit automatisch für die Serie 2014 qualifiziert. Für ihn wäre Jurica Pavlic nachgerückt, doch der Kroate sagte ab. Damit wäre der in der britischen Liga fahrende Krzysztof Buczkowski fest ins Feld nachgerückt und Max Dilger erste Reserve gewesen. Doch weder Buczkowski noch Dilger waren in Poole.
Stattdessen wurde mit Chris Harris ein zweiter Engländer mit einer Wildcard ausgestattet, auch die beiden Reservistenpositionen (Ben Barker, Lewis Bridger) wurden durch Briten besetzt. Noch ist unklar, ob es am Motorrad-Weltverband FIM lag, dass die regulär nachrückenden Fahrer nicht nominiert wurden, oder ob der britische Verband ACU mit der Weitergabe der Informationen so lange wartete, bis es zu spät war. Oder ob es gar die nationalen Verbände verschliefen, ihre Piloten zu informieren.
«Mich hat niemand gefragt», sagte Max Dilger zu SPEEDWEEK.com. Dilger hätte in Poole mindestens erste Reserve sein müssen, im Fall einer Absage von Boczkowski wäre der Badener sogar fix im Feld gewesen.
DMSB-Vizepräsident Wolfgang Glas konnte auch nicht weiterhelfen: «Wo Harris, Barker und Bridger herkommen, entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn etwas mit den Nominierungen nicht okay war, wird sich der DMSB beschweren. Die Quali ist dann allerdings schon Geschichte.»
Dilger, Dryml und Kroner wurden nie gefragt
Aus dem zweiten Race-off in Holsted hatten der Ukrainer Aleksandr Loktaev (bekam kein Visum) und der Pole Przemyslav Pawlicki (verletzt) schon zu Beginn der letzten Woche abgesagt. Für sie waren regulär Timo Lahti und Peter Kildemand nachgerückt. Nachrücker als Reservist wäre damit Andrejs Lebedevs gewesen, der aber nicht in England war. Konnte der Lette aus welchen Gründen auch immer nicht starten, wäre erst Ales Dryml (derzeit verletzt) und dann Tobias Kroner nachgerückt. Auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com teilten auch diese beiden mit, dass sie weder von der FIM noch ihrer nationalen Föderation informiert wurden. «Ich hatte keine Anfrage von der FIM», sagte Kroner. «Das ist ja mal der Hammer! Na ja, man kennt's ja nicht anders. Schade, das wäre ja noch was gewesen.»