Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Saisonstart: Die Lechners zurück im Mittleren Osten

Von Gerhard Kuntschik
Lechners in Bahrain

Lechners in Bahrain

Bei rund 34 Grad Außentemperatur startet am Samstag die Porsche Sprint Challenge Middle East. Das Championat wird von den Österreichern Robert Lechner und Walter Lechner jun. organisiert.

Wenn Samstag die ersten zehn Jahre der FIA-Langstrecken-WM (WEC) mit dem Achtstundenrennen von Bahrain zu Ende gehen, beginnt für die Salzburger «Wüstensöhne» ein neues Rennjahr. Denn die beiden Ex-Rennfahrer Robert (45) und Walter Lechner jun. (41) setzen die Arbeit ihres Vaters fort: Die Organisation der Porsche Sprint Challenge Middle East.

Der im Dezember 2020 verstorbene Motorsport-Tausendsassa Walter Lechner sen. hatte nach langer Vorarbeit und vielen Gesprächen mit Porsches Motorsportmanagern 2009 den Carrera-Cup für die arabische Welt eingeführt. Die auch von manchen europäischen Piloten genützte Winterbeschäftigung unter (für uns) sommerlichen Bedingungen von derzeit 34 Grad untertags umfasst in der Samstag beginnenden Saison zwölf Rennen an sechs Wochenenden, wovon drei im Rahmen von FIA-WM-Veranstaltungen stattfinden:

Nach der Langstrecke in Bahrain gastiert die Serie nochmals auf dem Bahrain International Circuit bei der Formel 1 (3. bis 5. März) und in Jeddah (17. bis 19. März). Dazu kommt ein weiteres Meeting in Bahrain (2./3. Dezember), einmal der Yas Marina-Kurs in Abu Dhabi (28./29. Jänner) und einmal das Dubai Autodrome (4./5. Februar).

«Drei Mal bei FIA-WM-Läufen dabei zu sein ist für die Serie ein toller Schub. Auch wir profitieren vom Boom der Formel-1-Plattform», erklärt Robert Lechner. 19 Autos sind am Start, das entspricht dem Schnitt der vergangenen Jahre, ohne den Rekord von 2021 in Jeddah (27 Teilnehmer!) zu erreichen. «Die Motorsportbegeisterung in dieser Region ist gewaltig. Und unsere Challenge ermöglicht vielen lokalen Fahrern den Vergleich mit Nachwuchsleuten aus dem Rest der Welt», bestätigt Walter Lechner jun.

Wie für alle anderen Meisterschaften ist die «Explosion» der Logistikkosten ein massives Problem, das neue Kalkulationen verlangte. Lechner Racing setzt «nur» noch zwei Drittel der Porsche 911 GT3 Cup ein, ein Drittel kommt von anderen Mannschaften wie der des Oberösterreichers Christoph Huber (der nicht zufällig bei Lechner sen. in die Management-Schule gegangen war). Die Fahrer kommen aus 13 Nationen, dominierend sind die Saudis (sechs).

Und nach der (Mittelost-) Saison ist vor der (Supercup-) Saison. Natürlich ist Lechner Racing wieder im Rahmen der Formel 1 auch 2023 dabei, die Fahrerbesetzung ist noch offen. Zu toppen ist der Erfolg des heurigen Jahres nicht, denn Lechner Racing gewann die Teamwertung, der Luxemburger Dylan Pereira wurde Fahrerchampion, und der dänische Rookie Bastian Buus holte die Nachwuchswertung. «Alle unsere drei Fahrer landeten unter den ersten Fünf der Gesamtwertung. In allen Rennen gab es nur einen einzigen Ausfall», schildert Walter jun. mit etwas Stolz.

Seit 2005 sind die Faistenauer im Supercup vertreten, neun Mal wurde der Fahrertitel geholt (allein von René Rast drei Mal in Folge), elf Mal die Mannschaftswertung. Seit fünf Jahren ist das Mondseer Unternehmen BWT des Salzburger Entrepreneurs Andreas Weißenbacher der Titelsponsor der in rosa auftretenden «Nachbarn», seither wurden vier Championate gewonnen.

Kein Wunder, dass die Bemerkung des Seniors noch immer Gültigkeit hat: «Unsere Gegner wollen kein Rosa mehr sehen.»

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