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Prototype Cup Germany gastiert auf Norisring

Von Jonas Plümer
Erstmals seit 1989 gastieren Prototypen auf dem legendären Norisring in Nürnberg. Der Prototype Cup Germany startet mit seinen LMP3-Boliden erstmals auf dem altehrwürdigen Stadtkurs.

Vom 7. bis 9. Juli macht der Prototype Cup Germany erstmals Station auf dem Norisring und feiert damit seine Premiere auf einem Stadtkurs. Für die Rennveranstaltung in Nürnberg ist es das Comeback der Prototypen, die zum bis dato letzten Mal mit dem ADAC Supercup 1989 auf dem Norisring waren. In Franken beginnt zugleich auch die zweite Saisonhälfte des Prototype Cup Germany. Den inoffiziellen Titel des Halbzeit-Champions holten sich Ende Juni in Zandvoort Markus Pommer (32/Untereisesheim) und Gary Hauser (31/LUX, beide Racing Experience). Das deutsch-luxemburgische Duo hat allerdings gerade einmal vier Punkte Vorsprung auf Valentino Catalano (17/Westheim) / Robin Rogalski (22/POL, beide DKR Engineering). Oscar Tunjo (27/COL) und Julien Apothéloz (22/CHE, beide van ommen racing by DataLab) sind nach ihren zwei Ausfällen an der niederländischen Nordseeküste auf den dritten Platz der Fahrerwertung zurückgefallen, sollten aber keinesfalls schon abgeschrieben werden. Wie üblich, so werden auch die Saisonrennen sieben und acht des Prototype Cup Germany wieder im kostenlosen Livestream YouTube übertragen.

Tabellenführer Gary Hauser freut sich schon auf sein Debüt auf dem Norisring, der von seinem Layout mit keiner anderen Rennstrecke aus dem Kalender des Prototype Cup Germany zu vergleichen ist. In einem Starterfeld, in dem insgesamt sehr wenig Erfahrung mit dem Norisring vorhanden ist, hat Hauser mit Markus Pommer einen Teamkollegen, der bereits Rennen in Nürnberg bestritten hat. «Allerdings ist es schon länger her und mit einem anderen Auto. Vielleicht haben wir im ersten freien Training noch einen kleinen Vorteil, aber den werden die anderen schnell aufholen.» Hauser selbst bereitete sich vor allem mit dem Schauen von Onboard-Videos auf seine Norisring-Premiere vor, stieg aber auch mal in einen Simulator. «Für die groben Dinge ist der Simulator sicher eine gute Sache, aber das LMP3-Modell im Simulator ist nicht das Gleiche wie das reale Fahrzeug. Ich glaube, wenn man eine gewisse Erfahrung im Rennsport hat, dann bringt es mehr, sich reale Onboard-Videos anzuschauen, denn dort wird eben die Realität abgebildet. Aber da hat sicher jeder seine persönlichen Vorlieben und Strategien.»

Einer, der Onboards und Simulatorfahren in der Vorbereitung etwas anders gewichtet, ist Jan Marschalkowski (20/Inning am Ammersee, MRS GT-Racing): „Ich glaube, dass der Simulator mehr bringt als die Onboard-Videos, aber ich nutze zur Vorbereitung auch beides.“ Das von der ADAC Stiftung Sport geförderte Talent wohnt am Ammersee, seine Reise zum Norisring dauert gerade einmal eineinhalb Stunden. «Ich war im vergangenen Jahr als Zuschauer in Nürnberg und freue mich, jetzt Teil dieser tollen Veranstaltung zu sein. Und weil es mein Heimrennen ist, kommen auch einigen Freunde, Bekannte und Familienmitglieder vorbei und drücken mir vor Ort die Daumen.» Der 20-Jährige möchte seinen Fans am liebsten ein ähnliches Ergebnis bieten wie in Zandvoort, als er zusammen mit Jasper Stiksma (22/NDL) überraschend Lauf eins gewinnen konnte. «In Zandvoort ganz oben auf dem Treppchen zu stehen war unglaublich und auch auf dem Norisring wollen wir nicht einfach nur mitfahren.»

Auf den Einsatz in Nürnberg verzichten müssen die beiden Ladies Gabriela Jílková (28/CZE, van ommen racing by DataLab) und Courtney Crone (22/USA, Gebhardt Motorsport). Die Tschechin, die in Zandvoort ihren ersten Sieg im LMP3 bejubeln durfte, wird von der Spanierin Belén García Espinar (23) ersetzt, die 2019 als erste Frau in Europa ein Formel-4-Rennen gewann. Mittlerweile hat sie auch LMP3-Erfahrung im Michelin Le Mans Cup und in der Asian Le Mans Series sammeln können. Den Platz von Crone nimmt der Brite Michael Lyons (32) ein, der bereits im vergangenen Jahr für Gebhardt Motorsport im Prototype Cup Germany antrat.

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