Patrick Hobelsberger: Ein ungewöhnlicher Karriereweg
WM-Rookie Patrick Hobelsberger
Wer ist Patrick Hobelsberger fragten sich einige, als Promoter Dorna am 21. Januar die Startliste für die Supersport-WM 2020 veröffentlichte.
Für regelmäßige Besucher von SPEEDWEEK.com ist der 23-Jährige kein Unbekannter, er fuhr im Juni 2019 in Misano seinen ersten WM-Lauf in der mittleren Hubraumkategorie und war zuvor auch schon auf deutschen Rennstrecken unterwegs.
Hobelsberger, von allen nur «Pax» genannt, ist gelernter Zimmerer aus Landau an der Isar, das liegt zwischen Dingolfing und Deggendorf. Von 4 bis 14 machte er erste Fahrversuche beim Motocross, auf die Rundstrecke ging er erstmals mit 19 Jahren. Nach einem Jahr üben bei verschiedenen Racing4Fun-Veranstaltungen, schrieb sich Patrick 2017 in den Yamaha-R6-Cup ein und beendete diesen auf Anhieb als Zweiter.
Anschließend wechselte der Bayer nicht in die IDM, sondern in die Italienische Supersport-Meisterschaft. «Der Lernfaktor in Italien ist größer, weil das Niveau höher als in Deutschland ist», meint Hobelsberger. «In Italien machen die Top-10 laufend WM-Gaststarts in Imola und Misano. Schon bevor klar war, dass 2017 die letzte Saison des Yamaha-R6-Cups sein würde, wussten wir, dass ich nach Italien wechsle.»
Die Campionato Italiano Velocita, kurz CIV, bestand 2019 aus sechs Events in Misano, Mugello, Imola und Vallelunga, Hobelsberger beendete sie im eigenen Privatteam mit sieben Punkten auf Gesamtrang 24.
Bei seinem WM-Gasteinsatz in Misano verlor er eine gute Minute auf Sieger Randy Krummenacher und wurde 24. Hobelsberger klagte anschließend über die Leistung des Leihmotors in seiner Yamaha R6.
Für 2020 unterschrieb Hobelsberger einen Vertrag mit dem Team Dynavolt Honda des ehemaligen 500er-GP-Piloten Simon Buckmaster. Dort fährt er an der Seite des Japaners Hikari Okubo, der letztes Jahr WM-Fünfter wurde.
Am Sonntag absolvierte Hobelsberger in Portimao die ersten Runden mit der Rennversion der CBR600RR, nachdem er zuvor bereits acht Testtage mit einer Trainingsmaschine hatte, um sich an die Honda zu gewöhnen.
Zeiten Supersport-WM-Test Portimao, 26. Januar 2020:
1. Jules Cluzel, Yamaha, 1:44,933 min
2. Lucas Mahias, Kawasaki, 1:45,059
3. Steven Odendaal, Yamaha, 1:45,428
4. Andrea Locatelli, Yamaha, 1:45,554
5. Corentin Perolari, Yamaha, 1:45,570
6. Hikari Okubo, Honda, 1:46,846
7. Philipp Öttl, Kawasaki, 1:47,111
8. Jamie van Sikkelerus, Yamaha, 1:47,168
9. Danny Webb, Yamaha, 1:47,261
10. Can Öncü, Kawasaki, 1:47,419
11. Patrick Hobelsberger, Honda, 1:48,081