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Kawasaki-Teamchef: «Kommentare von Randy schockten»

Von Ivo Schützbach
Kawasaki-Teamchef Manuel Puccetti

Kawasaki-Teamchef Manuel Puccetti

Weil MV Agusta während der Coronapause unerlaubterweise vier Plomben an Motoren entfernt hat, wurden sie für die Supersport-WM in Australien disqualifiziert. Kawasaki nimmt den Gegner ein Stück weit in Schutz.

MV Agusta hatte immer wieder Probleme mit der Lebensdauer der Motoren, deshalb plädiert das Team Reparto Corse seit Jahren auf eine Hubraumerhöhung, dann könnten sie mit der 800er fahren.

Zuletzt bereiteten MV Agusta die Nockenwellen Sorgen, die den hohen Belastungen in der Supersport-WM nicht gewachsen sind. Weil es sich dabei in der F3 um ein Serienbauteil handelt, darf es erneuert werden. Dies muss aber unter Aufsicht eines Technikers des Motorrad-Weltverbands FIM geschehen, weil alle Motoren in der seriennahen Weltmeisterschaft verplombt sind.

Weil MV Agusta in der fünfmonatigen Coronapause die Nockenwellen eigenmächtig und ohne Aufsicht austauschte, wurden Randy Krummenacher, Raffaele De Rosa und Federico Fuligni für die Rennen auf Phillip Island zu Saisonbeginn disqualifiziert. Vorausgegangen war ein öffentlicher Betrugsvorwurf von Weltmeister Krummi, der sich am 10. Juli vom Team MV Agusta Reparto Corse getrennt hat.

Das sorgte natürlich für viel Gesprächsstoff im Fahrerlager. Als die FIM dann am 31. Juli die Disqualifikationen für Australien aussprach, unterstrich das die Behauptungen des Schweizers.

«Es ist wichtig, dass man immer innerhalb des Reglements bleibt, das ist ganz klar», betonte Kawasaki-Teamchef Manuel Puccetti, für den dieses Jahr Philipp Öttl und Lucas Mahias Supersport-WM fahren. «Ich bin mir aber sicher, dass MV Agusta technische Probleme hatte und sie deshalb die Motoren geöffnet haben – um Folgeschäden zu verhindern. Es ist erlaubt die Motoren zu öffnen, vorab müssen sie aber mit der FIM reden.»

Wie bewertest du dieses Handeln im Zusammenhang mit den Äußerungen, die Krummenacher vorab getätigt hat, fragte SPEEDWEEK.com nach. «Ich bin mir sicher, dass sie die Siegel nicht brachen, weil sie einen technischen Vorteil erzielen wollten», nahm Puccetti die Konkurrenz in Schutz. «Ich kenne Teamchef Quadranti seit vielen Jahren, sie haben ohne Zweifel technische Probleme. Sie haben einen Fehler gemacht und wurden dafür von der FIM korrekterweise bestraft. Die Kommentare von Randy haben jeden geschockt, das sind sehr belastende Behauptungen. Ich finde, dass er die Sache nicht sehr elegant angegangen ist. Wenn es innerhalb eines Teams ein Problem gibt, dann sollte man das intern lösen und es nicht in die Welt posaunen. Letztlich wurde MV Agusta aber disqualifiziert, was beweist, dass Randy Recht hat.»

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