Philipp Öttl (24): Yamaha und Kawasaki wollen ihn
Philipp Öttl
Bereits jetzt steht fest, dass mit Andrea Locatelli und Lucas Mahias der Supersport-Weltmeister und -Vizeweltmeister 2021 Superbike fahren werden: Locatelli aller Voraussicht nach im Yamaha-Werksteam an der Seite von Toprak Razgatlioglu und Mahias bei Puccetti Kawasaki, wo er den Spanier Xavi Fores ersetzt.
Die nächsten in der Weltmeisterschaftswertung sind vor dem letzten Event in Estoril Jules Cluzel, Philipp Öttl, Raffaele De Rosa und Steven Odendaal.
Öttl hat in seiner ersten Supersport-Saison viel Eindruck hinterlassen, bereits dreimal konnte er als Dritter aufs Podest brausen. Der 24-Jährige steht deshalb bei den meisten Topteams für nächstes Jahr auf der Liste.
«Wenn ein Wechsel für ihn in Frage kommt, dann bin ich interessiert», hielt Teamchef Fabio Evangelista von der Weltmeister-Truppe Bardahl Evan Bros Yamaha gegenüber SPEEDWEEK.com fest. Christophe Guyot, Chef von GMT94 Yamaha, sagt das Gleiche über Öttl.
Uns sein jetziger Kawasaki-Teamchef Manuel Puccetti? «Wir reden miteinander und werden bald entscheiden», so der Italiener. «Ich weiß, dass er viele Angebote hat. Für mich hat Priorität, ihn zu behalten. Wenn es möglich ist, mit ihm weiterzumachen, würde ich das gerne.»
Philipps Vater Peter Öttl, fünffacher GP-Sieger und heute Teamchef in der Moto3-WM, kümmert sich um das Management des Sohnes. Natürlich lässt er sich nicht in die Karten blicken, bemerkte aber: «Wir reden mit allen Topteams, ich muss sicherstellen, dass Philipp nächstes Jahr einen Schritt nach vorne machen kann.»
Zum vierten Mal in Folge hat Yamaha 2020 die Weltmeisterschaft gewonnen, Öttl fühlt sich bei Kawasaki aber sehr wohl. Die ZX-6R war diese Saison konkurrenzfähig, lediglich Locatelli fuhr auf der Bardahl-Yamaha in seiner eigenen Welt und gewann 11 von 13 Rennen.
«Bei der Kawasaki ist es so, dass alles gut zusammenpassen muss, damit wir um den Sieg kämpfen können», ist Philipp bewusst. «Aber es ist ja nicht so, dass alle, die Yamaha fahren, vor uns sind. Ich werde nicht auf eine Yamaha steigen und alles niederreißen, das ist ein anderes Motorrad. Wenn ich auf der Kawasaki einen Mix zwischen Mahias in den langsamen und mir in den schnellen Kurven hinbekommen würde, dann wäre das ziemlich gut.»
«Wir reden seit Anfang August mit Manuel Puccetti», bestätigte Peter Öttl. «Ich habe ihm signalisiert, dass sich Philipp bei Kawasaki und im Team sehr wohl fühlt. Er hat dieses Jahr in dieser Klasse nicht viele Schwächen gezeigt, fühlt sich gut auf dem Motorrad und die Pirelli-Reifen liegen ihm extrem.»