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Randy Krummenacher: Sorge größer als die Verlockung

Von Ivo Schützbach
Randy Krummenacher (li.) mit Manager Daniele Di Ninno (2.v.re.)

Randy Krummenacher (li.) mit Manager Daniele Di Ninno (2.v.re.)

Triumph hatte Randy Krummenacher für die kommenden zwei Saisons ein reizvolles Angebot unterbreitet, trotzdem entschied sich der Weltmeister von 2019 dagegen. Manager Daniele Di Ninno erklärt die Hintergründe.

2021 wird für die Supersport-Klasse ein Übergangsjahr. In der Britischen Meisterschaft werden erstmals Motorräder zum Einsatz kommen, die mehr als die bisher erlaubten 600 ccm für Vierzylinder, 675 für Dreizylinder und 750 ccm für Twins haben dürfen. Neben der Triumph 765 Street Triple RS werden wir die Ducati Panigale 955 sehen, auch die MV Agusta F3 800 wäre möglich.

Ab 2022 werden die neuen technischen Regeln auch in der Weltmeisterschaft gelten. Randy Krummenacher, Champion des Jahres 2019, hat erkannt, wie sich die Zukunft der Supersport-Klasse gestaltet und hätte für 2021 sogar in Kauf genommen, in einer nationalen Meisterschaft zu starten, um sich optimal auf den werksseitigen Einstieg von Triumph in die Weltmeisterschaft 2022 vorzubereiten.

Doch kurz vor Weihnachten zog der Zürcher Oberländer die Reißleine, obwohl er von Triumph einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen hatte. Nach genauer Abwägung entschied sich Krummenacher für das niederländische Team EAB Yamaha von Ferry Schoenmakers und damit den Verbleib in der Supersport-WM.

«Randy und ich haben lange darüber gesprochen», schilderte Krummis Manager Daniele Di Ninno im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Er ist Profirennfahrer und Sportler. Nachdem was 2020 gelaufen ist, auch in der Geschichte mit MV Agusta, können wir es uns nicht erlauben, dieses Jahr einen Zwischenfall zu haben. Auch was die Sponsoren betrifft. Wir müssen bedenken, dass es wegen Covid-19 Reisebeschränkungen nach Großbritannien geben kann – momentan ist das Reisen dorthin fast unmöglich. Die Britische Meisterschaft wird stattfinden, Covid hin oder her. Weil 80 oder 90 Prozent der Fahrer Briten sind, sie haben keine Schwierigkeiten mit dem Reisen. Aber wenn bei Randy etwas wäre, und er müsste vier oder fünf Monate in England bleiben, dann wird es kompliziert.»

«Das Projekt mit Triumph war interessant und lukrativ», unterstrich Di Ninno. «So einen Vertrag für 2021 mit Option für die WM 2022 schmeißt man nicht einfach hin. Die Superbike-WM 2020, so wie sie organisiert und ausgeführt wurde, war sehr gut. Dadurch, dass das Reisen nach Spanien und Portugal unkompliziert war, gab es keine Komplikationen. Das ist für uns eine wichtige Begründung. Ich verstehe die Enttäuschung von den Kollegen beim Team und Triumph in England, alles war bereits mit unseren Sponsoren abgesprochen. Das war ein super Projekt. Ich musste aber die Priorität setzen, dass Randy dieses Jahr unbedingt eine Meisterschaft fährt, egal ob BSB oder WM – aus Verantwortung gegenüber den Sponsoren.»

Krummi, der heute Freundin Serena ehelichte, wird sehr eng mit dem Team EAB Racing zusammenarbeiten, ohne eigenes Personal mitzubringen, wie er es sich lange gewünscht hatte. Technisch wird sich das Team ganz nach seinen Wünschen richten, der 30-Jährige wird alleiniger Fahrer sein.

«Die Verhandlungen mit Ferry fanden nicht über das Finanzielle statt», betonte Di Ninno. «Ferry ist sehr gut aufgestellt und überzeugt von dem, was er macht. Er hat das ganze Material, Randy wird technische Unterstützung beisteuern und ihm Tipps geben.»

Teams & Fahrer Supersport-WM 2021:

Puccetti Kawasaki: Phillip Öttl (D), Can Öncü (TR)
Orelac Kawasaki: Raffaele De Rosa (I), Leonardo Taccini (I)
WRP Wepol Yamaha: Danny Webb (GB)
GMT94 Yamaha: Jules Cluzel (F), Federico Caricasulo (I)
Toth Yamaha: Peter Sebestyen (H), Richard Bodis (H)
Kallio Yamaha: Soomer?
Evan Bros Yamaha: Steven Odendaal (ZA)
ParkinGO Yamaha: Manuel Gonzalez (E)
EAB Yamaha: Randy Krummenacher (CH)
MS Yamaha: Pedro Nuno (E), Pawel Szkopek (PL)
Ten Kate Yamaha: Dominique Aegerter (CH), Galang Hendra Pratama (IND)
RGR Yamaha: Filippo Fuligni (I)
Altogoo Yamaha: Kevin Manfredi (I)
CM Yamaha: Luca Bernardi (I)
VFT Yamaha: Davide Pizzoli (I)
MV Agusta: Niki Tuuli (FIN)

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