Domi Aegerter: Erster Sieg in der schwersten Stunde
Domi Aegerter widmete seinen Sieg Jason Dupasquier
Diesen Tag wird Dominique Aegerter niemals vergessen: Ausgerechnet am Todestag seines Freundes Jason Dupasquier gewann der Schweizer sein erstes Rennen in der Supersport-WM.
«Kurz vor dem Rennen sah ich die News, dass Jason von uns gegangen ist», erzählte Aegerter beim Treffen mit SPEEDWEEK.com sehr bewegt. «Mein Beileid geht an seine Familie, sein Team und seine Freunde. Es tut mir megaleid, dass so ein junges Talent von uns gegangen ist. In der kleinen Schweiz, wo es nicht viele Nachfolger gibt, er hatte eine super Saison. Das hat mich ziemlich belastet – unser Leben ist Racing. Ich habe alles gegeben und widme diesen Sieg ihm und seiner Familie. Fast bis zum Start hin habe ich an ihn gedacht, es ist sehr schwierig, das zu verstehen und auszublenden. Zu ihm hatte ich näheren Kontakt als zu anderen, als Schweizer Nachwuchsfahrer. Ich habe seinen Sturz am Samstag im Qualifying gesehen und natürlich gehofft, dass alles gutgeht. Ich kenne die ganze Familie und bin viel mit ihnen Motocross und Supermoto gefahren.»
Aegerter fuhr sein bislang bestes Rennen in der Supersport-WM, setzte sich in zahlreichen Zweikämpfen kompromisslos durch und gewann schließlich vor Überraschungsmann Luca Bernardi und Philipp Öttl. In der Gesamtwertung liegt der 30-Jährige nur noch sechs Punkte hinter Steven Odendaal (Bardahl Evan Bros Yamaha), der nach drei Siegen in Folge mit technischen Problemen ausfiel.
«Mein Start war ein bisschen besser als im ersten Rennen, aber immer noch zu schlecht gegenüber meinen normal guten Starts», bemerkte Domi, der für das niederländische Ten-Kate-Yamaha-Team fährt. «Die Kupplung des Motorrads ist ein bisschen anders und ich bin ein schwerer Fettsack, im Gegensatz zu anderen. Hendra ist 20 Kilogramm leichter, das musst du auch beschleunigen. Ich ging viel mehr Risiko ein als im ersten Rennen, um an jedem Fahrer gleich vorbeizukommen. Das Team hat auch viel gearbeitet, um das Motorrad noch besser zu machen, damit ich schneller fahren konnte. Mein Ziel war, so schnell wie möglich nach vorne zu kommen und dort mit einem oder zwei zu kämpfen, und nicht mit drei oder vier.»
Ergebnis Supersport-WM Estoril, Rennen 2:
1. Aegerter, Yamaha, 30:26,187
2. Bernardi, Yamaha, +0,375 sec
3. Öttl, Kawasaki, +1,039
4. Gonzalez, Yamaha, +1,175
5. Soomer, Yamaha, +2,327
6. Caricasulo, Yamaha, +3,034
7. Öncü, Kawasaki, +5,168
8. Tuuli, MV Agusta, +11,206
9. Krummenacher, Yamaha, +11,224
10. Alcoba, Yamaha, +13,135
11. Bergman, Yamaha, +14,557
12. Cluzel, Yamaha, +14,856
13. Takala, Yamaha, +23,223
14. Manfredi, Yamaha, + 23,240
15. Frossard, Yamaha, +25,171
16. Fuligni, Yamaha, +25,353
17. Pizzoli, Yamaha, +28,302
18. Montella, Kawasaki, +28,772
19. Hendra Pratama, Yamaha, +32,761
20. Herrera, Yamaha, +37,885
21. McManus, Yamaha, + >1 min
22. Kawasaki, Kawasaki, + >1 min
23. Szkopek, Yamaha + >1 min
DNF Odendaal, Yamaha
DNF De Rosa, Kawasaki
DNF Fabrizio, Kawasaki
DNF Taccini, Kawasaki
WM-Stand nach 4 von 24 Rennen:
1. Odendaal, 75 Punkte. 2. Aegerter 69. 3. Öttl 52. 4. Bernardi 42. 5. Soomer 41 6. Gonzalez 40. 7. De Rosa 37. 8. Cluzel 36. 9. Bergman 29. 10. Krummenacher 26. 11. Caricasulo 24. 12. Alcoba 18. 13. Öncü 17. 14. Tuuli 13. 15. Takala 11. 16. Manfredi 9. 17. Hendra Pratama 7. 18. Herrera 7. 19. Frossard 3. 20. Fabrizio 2. 21. Pizzoli 1. 22. Szkopek 1.
Herstellerwertung:
1. Yamaha, 100 Punkte. 2. Kawasaki 72. 3. MV Agusta 13.