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Peter Öttl: «Ich hoffe, das bleibt Philipp erspart»

Von Ivo Schützbach
Philipp (li.) und Peter Öttl

Philipp (li.) und Peter Öttl

Die Hubraumöffnung sowie zwei zusätzliche Hersteller könnten die Ausgangslage für die Supersport-WM 2022 drastisch ändern. Bei der Teamwahl gibt es einiges zu beachten, weiß Peter Öttl, der Vater des WM-Vierten Philipp.

Der fünffache GP-Sieger Peter Öttl hat seinen Sohn Philipp behutsam an den Rennsport herangeführt. Über die IDM 125 und den Red Bull Rookies Cup schaffte es der heute 25-Jährige in die Moto3-WM, in welcher er 2018 auf KTM in Jerez seinen einzigen Grand Prix gewann. Nach der völlig verunglückten Moto2-Saison 2019 wechselte Philipp in die Supersport-WM, die er 2020 im Team Puccetti Kawasaki auf Anhieb als Gesamtdritter beendete.

Die Zielsetzung für 2021 ist klar: Als Nummer 1 von Kawasaki soll der Bayer die Weltmeisterschaft in den Top-3 beenden. Gelingt das, könnte für 2022 der Aufstieg in die Superbike-WM erfolgen, sofern sich eine reizvolle Möglichkeit bietet. Nach drei Events liegt Philipp hinter den drei Yamaha-Piloten Aegerter, Odendaal und Bernardi auf dem vierten Rang.

Bleibt Öttl ein weiteres Jahr in der Supersport-Klasse, gilt es einiges abzuwägen. Denn für 2022 wird der Hubraum erweitert, mit Triumph und Ducati steigen zwei zusätzliche Hersteller ein. Und MV Agusta wird statt der 675 zukünftig die F3 800 an den Start bringen.

Kein Experte ist überzeugt, dass das neue Balance-System, welches hauptsächlich über die Elektronik reguliert, ab dem ersten Rennen für ausgeglichene Voraussetzungen sorgen wird. Wer Weltmeister werden will, muss aufs richtige Pferd setzen. Da die heutigen Vierzylinder-600er von Yamaha und Kawasaki als Basis dienen werden, scheinen sie im ersten Jahr die sicherste Bank zu sein.

«Das ist eine schwierige Entscheidung», betonte Peter Öttl im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Als Erstes werden wir mit Kawasaki reden, was sie fürs nächste Jahr planen. Um für meinen Fahrer das bestmögliche Material zu bekommen, muss ich mit vielen Teams und Herstellern reden, um möglichst viele Informationen einzuholen. Momentan ist das aber noch zu früh, weil noch keiner richtig etwas sagen kann. Es gibt noch kein technisches Reglement.»

Kritiker der Balance-Regel gehen davon aus, dass die erste Hälfte der Saison 2022 vergehen wird, bis die Stellschrauben so stehen, dass man von gleichen Chancen für die dann fünf Hersteller sprechen kann. «Es wäre unglücklich, wenn das so lange dauern würde», meinte Peter Öttl. «In der Supersport-300-WM haben sie ja teilweise von Training zu Training reagiert, also sehr schnell. Man müsste mehr über das Reglement wissen und wer sich nächstes Jahr beteiligt. Erst dann kann ich mit Herstellern und Teams reden. Ich glaube, dass die guten Teams vornebleiben werden.»

Fest steht bereits, dass das PTR-Team von Simon Buckmaster als Aushängeschild von Triumph in die Supersport-WM kommt; der britischen Manufaktur wäre ein zweites Team willkommen. Und Superbike-WM-Teams von Ducati wie Barni und Motocorsa haben Interesse an der mittleren Kategorie angemeldet. Solchen gut aufgestellten und versierten Trupps wäre viel zuzutrauen.

«Hersteller, die jetzt nicht präsent sind, werden sich Teams suchen oder neue machen», weiß Peter Öttl, der zusammen mit Max Biaggi ein Husqvarna-Team in der Moto3-WM hat. «Bei Serienmotorrädern muss man sich immer überlegen, für was sie entwickelt und gebaut wurden. Die heutigen Supersport-Motorräder wurden speziell für diese Rennsportklasse entwickelt. Das sind qualitativ hochwertige Bikes, die von der Basis mit dem Chassis und den Federelementen wie ein Superbike sind. Dann gibt es aber auch relativ günstige Maschinen wie die Aprilia RS 660, die nicht darauf ausgelegt ist, richtigen Rennsport zu machen. Mit ihr wirst du nie auf das Niveau der Kawasaki oder einer R6 kommen. Das geht auch mit einer Yamaha R7 nicht, die man in allen Bereichen massiv aufrüsten müsste. Die Ducati muss ich mir noch genau anschauen. Die Basis kommt vom Superbike, dann bekam sie einen kleineren Motor. Bei ihr wird es so sein, dass sie gedrosselt werden muss, weil sie zu viel Leistung und Drehmoment hat. Ich hoffe, dass wir uns das alle ersparen können und es Philipp schafft, in die höhere Kategorie aufzusteigen.»

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