Patrick Hobelsberger verzichtet: Quälendes Armpump
Patrick Hobelsberger in Most
Mit Platz 2 im ersten freien Training startete Patrick Hobelsberger am Freitagmorgen furios in das WM-Wochenende in Most. «Leider bin ich in der letzten Kurve der letzten Runde im FP1 über eine Bodenwelle gestürzt», erzählte der Bayer beim Treffen mit SPEEDWEEK.com.
Anschließend musste seine Yamaha R6 aus dem Team GMT94 repariert werden, «in FP2 hatte ich deshalb keine Fahrzeit mit dem neuen Motorrad», schilderte Pax, wie er von allen genannt wird. «Ein neues Original-Yamaha-Teil war aus der Kiste heraus defekt, damit hat niemand gerechnet. Bis wir das herausgefunden hatten, waren nur noch fünf Minuten zu fahren und es nieselte.»
Trotzdem qualifizierte sich Hobelsberger am Samstagmorgen für den zehnten Startplatz, im ersten Rennen kam der IDM-Leader aber nur als 19. ins Ziel. «Auf die Pole hatte ich 0,6 sec Rückstand, das geht in Ordnung», urteilte er. «Ich hatte schon im Quali nach drei Runden extreme Probleme beim Schalten. Ich bekam im linken Arm schlimmes Armpump und tat mir schwer damit, auch nur die Kupplung zu ziehen. Im Rennen war es gleich. Wir wussten, dass das Rennen zäh wird. Ich war davor in der Clinica Mobile und wurde behandelt, sie haben mir den Arm mit Kühlpackungen heruntergekühlt. Sie haben mir gesagt, dass das der Start sei von Armpump. Im Rennen war es dann tatsächlich so, ich konnte kaum noch schalten und die Kupplung ziehen. Ich bin nur noch herumgerollt und musste 50 Meter früher bremsen, damit ich überhaupt die Zeit hatte, die Kupplung zu ziehen.»
Armpump ist im Motorradrennsport seit Jahren ein weitverbreitetes Problem. Beim Kompartment- oder Muskelkompressionssyndrom verursacht ein erhöhter Gewebedruck eine schlechte Durchblutung der Muskeln, was zu Schmerzen und Taubheit führt.
Vergangenen Winter ließ sich Hobelsberger deswegen bereits in Barcelona von Dr. Mir am rechten Unterarm operieren, voraussichtlich Ende August folgt der linke. Die Kosten für eine solche Operation: 7500 Euro.
«Ich dachte nie, dass es so schlimm wird», meinte der 24-Jährige. «Deshalb entschieden wir, dass es besser für mich und alle anderen ist, wenn ich am Sonntag nicht fahre. Ich fahre jetzt noch die IDM-Rennen in Assen und auf dem Red Bull Ring und schaue, dass ich dort gewinne. Dort habe ich das Problem mit der Kupplung nicht, weil wir in der IDM mit Blipper fahren. Anscheinend reicht diese kleine Mehrbelastung des Kuppelns bei mir, um die Probleme zu verursachen. Früher hatte ich das Problem bereits rechts, nie links. Dann komme ich nach Most, habe ein super Wochenende und die Chance aufs Podest zu fahren, und dann das. Ich hatte ein super Motorrad, ein super Team, alle waren bestens drauf, ich auch. Klar bin ich enttäuscht, gleichzeitig will ich mich bei allen für ihre gute Arbeit bedanken.»