Domi Aegerter: Priorität hat SBK-Werksteam oder Moto2
Domi Aegerter
2013 und 2014 beendete Dominique Aegerter die Moto2-WM auf Suter jeweils auf dem fünften Gesamtrang. In den vier folgenden Jahren gelang ihm im Gesamtstand kein einstelliges Ergebnis, nach Platz 17 im Jahr 2018 verlor der Schweizer seinen Stammplatz. 2019 und 2020 verdingte er sich als Moto2-Ersatzfahrer, seit 2020 bestreitet er die Elektroserie MotoE. In dieser wurde der bald 31-Jährige im ersten Jahr Dritter, vor dem Saisonfinale in Misano Mitte September liegt er auf dem vierten Gesamtrang, nur elf Punkte hinter dem Ersten.
Weil er in seinem Vertrag mit dem deutschen Intact-Team zustimmte, dass die Priorität in dieser Saison auf dem MotoE-Weltcup liegt, darf Aegerter auch in der Supersport-WM fahren. Nach zwölf Rennen mit dem Team Ten Kate Yamaha hat er eine eindrucksvolle Bilanz vorzuweisen: Doppelsiege in Misano, Assen und Navarra, acht erste Plätze und neun Podestplätze insgesamt. In der Gesamtwertung liegt der Rohrbacher zur Halbzeit 47 Punkte vor seinem nächsten Verfolger Steven Odendaal (Bardahl Evan Bros Yamaha).
Domi will MotoE und die Supersport-WM als Sprungbrett für größere Aufgaben nützen. In Navarra sprach er mit den SBK-Teams von Honda, BMW, Ducati und Yamaha: «Mein Ziel ist ganz klar, in ein Superbike-Werksteam zu kommen. Mein zweites Ziel wäre zurück in die Moto2-WM. Cool wäre aber auch, wenn ich bei Ten Kate weiterfahren kann.»
Bei BMW und Yamaha würde er auch die Satelliten-Teams Bonovo MGM und GRT in Betracht ziehen, die über identisches Material verfügen wie das Werksteam.
Das Werksteam von Ducati ist für 2022 mit Alvaro Bautista und Michael Rinaldi besetzt.
Yamaha macht mit Toprak Razgatlioglu und Andrea Locatelli weiter, GRT plant mit Garrett Gerloff und Kohta Nozane. Sollte Gerloff doch noch in die MotoGP-WM zu SRT Yamaha wechseln, oder Yamaha Japan Nozane überraschenderweise keine zweite Saison einsetzen, hätte Aegerter dort gute Chancen.
Auch bei Honda wird er in Betracht gezogen, hat mit Leon Haslam, Chaz Davies, Tom Sykes, Iker Lecuona und anderen aber starke Konkurrenz.
Bei BMW fahren im Werksteam Scott Redding und Michael van der Mark, bei Bonovo wird der Supersport-WM-Leader bislang nicht als möglicher Kandidat genannt.