Marcel Brenner: Mit Yamaha-Hai im Regen vorgeführt
Marcel Brenner in Estoril
Marcel Brenner bestreitet in der Supersport-WM 2022 mit dem Team VFT Yamaha alle Europarennen. Nach Platz 12 im zweiten Lauf in Assen lief das dritte Saisonmeeting in Estoril für den 24-jährigen Schweizer nicht wie erhofft.
Von Startplatz 18 holte der Berner im ersten Rennen am Samstag als 15. immerhin einen WM-Punkt. Das Ergebnis war besser, als es auf dem Papier den Anschein machte.
«Leider habe ich zwei, drei Fehler gemacht, die mich sehr viel Zeit gekostet haben», berichtete Brenner. «Einmal ist in der Schikane der Gang herausgesprungen und ich musste geradeaus fahren. Zum Glück konnte ich einen Ausritt ins Kiesbett vermeiden. Trotzdem war die Rundenzeit mehr als drei Sekunden über der normalen Pace. Platz 15 im Ziel ist nicht gerade das, was wir uns wünschen. Dennoch verlief der Tag aus unserer Sicht sehr gut, da wir viele Fortschritte gemacht haben.»
Damit meint Brenner Verbesserungen an seiner VFT Yamaha.
«Meine Rennmaschine läuft endlich so, wie es sollte. Ich habe mich im Rennen nicht wie ein Fisch gefühlt, der von den anderen aufgefressen wird. Im Gegenteil, wir kämpfen wieder mit den gleichen Waffen, da ich im Windschatten herankommen konnte», stellte Brenner erleichtert fest. «Es gab ein paar kleinere Probleme beim Einlenken, während das Turning perfekt und auch der Grip bis zum Ende gut war. Am Kurveneingang driftete ich ein wenig zu sehr und hatte das Gefühl, die Front zu verlieren. Ansonsten hat das Motorrad wirklich tadellos funktioniert.»
Doch am Sonntag wurden die Karten neu gemischt. Schon in der Startaufstellung zum zweiten Rennen nieselte es leicht. Während der 18 Runden nieselte es mal mehr, mal weniger. Zehn Fahrer konnten das Rennen nicht beenden, fast alle von ihnen wegen Sturz. Während sein Teamkollege Kyle Smith auf den zweiten Platz stürmte, brachte Brenner seine R6 auf Platz 18 ins Ziel.
«Ich mag so ein Wetter nicht. Ich bin in meiner Karriere schon viele Rennen in Spanien oder in Südeuropa gefahren und meistens war es schön. Deshalb fehlt mir die Erfahrung mit solchen Bedingungen, während andere Fahrer, wie mein Teamkollege Kyle Smith, besser damit zurechtkommen. Wenn man aus England kommt, kennt man es nicht anders», erklärte der VFT-Pilot. «Der Verlauf des Rennens hat einige andere unbekannte Namen nach vorne gespült. Ich hingegen hatte von Anfang an große Probleme, aber andere riskieren bei solchen Bedingungen ihr Leben und pushen wie verrückt. Ich gehöre einfach nicht zu dieser Sorte. Mein Speed war unglaublich schlecht. Erst gegen Ende konnte ich mein Tempo ein wenig erhöhen und die Fahrer vor mir einholen. Aber da war es schon zu spät.»