Scott Redding über Domi Aegerter: «Er ist nicht Gott»
Weltmeister Dominique Aegerter bekommt wegen seiner Schwalbe im ersten Supersport-Rennen in Most harsche Kritik von allen Seiten. Scott Redding erläutert die Problematik seines Verhaltens.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Es gehört zu den ersten Dingen, die ein Rennfahrer lernt: Nach einem Crash sofort die Sturzzone verlassen, sofern das gesundheitlich möglich ist. Während im Fußball Schwalben ständig vorkommen, sind sie im Motorrad-Rennsport, vor allem auf der Rundstrecke, ein No-Go. Denn sie sind nicht nur unsportlich, sondern bringen auch Gegner, Streckenposten und medizinisches Personal in Gefahr.
Als sich herausstellte, dass Domi Aegerter nach dem Massensturz in der ersten Kurve im Supersport-Rennen am Samstag in Most nur liegen blieb, um einen Rennabbruch herbeizuführen, griffen die drei Mitglieder des FIM WorldSBK Stewards Panels hart durch und suspendierten ihn vom zweiten Rennen.
Obwohl fit, musste Aegerter zuschauen, wie sein härtester WM-Widersacher Lorenzo Baldassarri seinen Rückstand innerhalb eines Wochenendes mit zwei Siegen von 64 auf 14 Punkte reduzierte.
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"Wenn du im Kies liegst, keine Schmerzen hast, aber jemand anderes stürzt und das Bike erwischt dich, dann hast du für immer Schmerzen", brachte es Aruba-Ducati-Pilot Nicolo Bulega auf den Punkt.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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BMW-Werksfahrer Scott Redding nahm wie immer kein Blatt vor den Mund. "Was sollte der Scheiß", fragte der Engländer. "Letztlich liegt er auf dem Boden, andere Fahrer kommen heran, und da sind auch Streckenposten, die ihr Leben riskieren. Es geht nicht nur um Aegerter, der ein Risiko auf sich nimmt, um einen Abbruch zu erwirken. Er riskiert auch das Leben anderer Leute. Ja, er ist Weltmeister und führt in der Meisterschaft, deswegen genießt er aber keine spezielle Priorität – er ist nicht Gott. Für ihn gelten dieselben Regeln wie für alle anderen. Es ist gut, dass sie ihn disqualifiziert haben. Sonst würden andere das Gleiche machen, jedes Mal, wenn sie stürzen. Das brauchen wir nicht im Sport. Es war mies, was er getan hat. Vor allem, weil er okay war. Das nächste Mal ist er wirklich verletzt und die Marshals denken, er simuliert. So etwas tut man einfach nicht."
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