Drei SSP-Tests müssen Rookie Andrea Mantovani reichen
Seit 2018 gehört Evan Bros Yamaha zu den besten Teams in der Supersport-Kategorie. Nach zwei WM-Titeln durch Randy Krummenacher (2019) und Andrea Locatelli (2020) folgten Vizeweltmeisterschaften Steven Odendaal (2021) und Lorenzo Baldassarri (2022). Mit Andrea Mantovani zählt das Team der Evangelista-Brüder in der Supersport-WM 2023 allerdings nicht zu den Favoriten.
Der sympathische Lockenkopf hat international wenig vorzuweisen. Überzeugend weder seine Gaststarts in der Superbike-WM 2021 in Assen und Jerez, noch seine 14 Einsätze im Superstock-1000-Cup, als er es siebenmal in die Top-10 geschafft hatte, oder im MotoE-Weltcup, wo der Italiener 14. und 16. der Gesamtwertung wurde.
Einzig in der italienischen Superbike-Meisterschaft deutete Mantovani 2022 mit vier Podestplätzen und dem vierten Gesamtrang an, dass er das erforderliche Talent hat.
Einen Vorgeschmack, was ihn in der Supersport-WM 2023 erwartet, bekam der 28-Jährige beim Jerez-Test am Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche. Auf den schnellsten Supersport-Piloten, Ducati-Aushängeschild Nicolo Bulega, büßte Mantovani 1,5 sec ein. Auf Rennstrecken, die ihm unbekannt sind, wird es mehr sein.
Überraschend ist der Rückstand freilich nicht. «Das war mein zweiter Test mit dem Team», erklärte Mantovani im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es war anstrengend, weil wir viele Runden gefahren sind und viel zu erledigen hatten. Mit dem Ergebnis bin ich soweit zufrieden, weil das Gefühl zum Motorrad mit jedem Run besser wurde. Der erste Tag war super, aber mit dem weichen Reifen, den wir am Donnerstag probierten, hatte ich Probleme. Das Team arbeitet jetzt daran, eine Lösung für mich zu finden. Ich gehe davon aus, dass wir das hinbekommen.
Obwohl der Italiener dringend mehr Kilometer auf der Yamaha R6 benötigt, nimmt Evan Bros nicht am Portimão-Test teil – dabei sind es von Jerez nur 300 km bis zur portugiesischen Piste.
«Jerez war mein letzter Test, bevor wir nach Australien gehen», verriet Mantovani. «Vor dem ersten Rennwochenende werden wir zwei Tage testen. Phillip Island ist eine neue Rennstrecke für mich, es wird eine neue Erfahrung für mich sein. Für die Saison habe ich keine Erwartungen. Ich hoffe, dass ich an meiner Aufgabe wachse, mich mit jedem Rennen steigern kann und am Ende der Saison ein gutes Level erreicht habe. Ich bin dankbar, dass ich diese Gelegenheit bekomme habe.»
Supersport: Zeiten Jerez-Test, 25./26. Januar 2023 | |||
Pos | Fahrer (Nat./Motorrad) | Mittwoch | Donnerstag |
1. | Nicolo Bulega (I/Ducati) | 1:42,454 min | 1:41,685 min |
2. | Can Öncü (TR/Kawasaki) | 1:42,466 | 1:41,858 |
3. | Federico Caricasulo (I/Ducati) | 1:42,538 | 1:42,012 |
4. | Adrian Huertas (E/Kawasaki) | 1:43,455 | 1:42,923 |
5. | Andrea Mantovani (I/Yamaha) | 1:43,066 | 1:43,149 |
6. | John McPhee (GB/Kawasaki) | 1:46,254 | 1:43,665 |
7. | Yuta Okaya (J/Kawasak) | 1:46,225 |