Telefonterror von Kenan Sofuoglu pushte Öncü zum Sieg
In seiner vierten Supersport-Saison fuhr Can Öncü auf dem Mandalika Circuit seinen ersten Sieg ein. Der Kawasaki-Pilot schildert, wie sein Husarenritt mit Slicks auf feuchter Piste möglich war.
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Kenan Sofuoglu transferierte Can Öncü für 2020 in die Supersport-WM, wo er seither für das Kawasaki-Team von Manuel Puccetti fährt. Der ursprüngliche Plan des fünffachen Weltmeisters sah vor, dass Öncü spätestens im dritten Jahr Champion wird und dann in die Superbike-WM aufsteigt. Aber dieser Plan ging nicht auf, auch weil die ZX-6R nicht das beste Motorrad der mittleren Kategorie ist.
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Öncü zeigt aber eine stetige Entwicklung. WM-Zwölfter als Rookie, dann WM-Sechster 2021 mit drei Top-3-Platzierungen, gefolgt von acht Podestplätzen im vergangenen Jahr und Dritter der Gesamtwertung. Vorläufiger Höhepunkt seiner Supersport-Karriere ist der Sieg im ersten Lauf auf dem Mandalika Street Circuit am vergangenen Wochenende. Die Bedingungen waren schwierig. Der Asphalt abseits einer schmalen Ideallinie schmutzig, dazu nagten Regentropfen auf dem Visier am Selbstvertrauen der Teilnehmer. Der furchtlose Kawasaki-Pilot nutzte die Gunst der Stunde und fuhr in den ersten Runden einen Vorsprung heraus, den er bis zum Ziel kontrollierte.
"Ich dachte nur daran, in jeder Runde alles zu geben und sah, wie ich einen Vorsprung herausfahren konnte. Es regnete und wir waren auf Slicks. Aber wenn man etwas erreichen will, muss man auch mal etwas riskieren. Manchmal geht es gut, manchmal nicht. Dieses Mal war das Glück auf meiner Seite. Am Ende ist das Risiko, das man bereit ist einzugehen, der Teil im Rennsport, der den Unterschied ausmacht", sagte Öncü im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. "Das Rennen war unglaublich und hat irren Spaß gemacht. Ich hatte einen Sieg am Freitag noch für unmöglich gehalten. Im Rennen war mein Vertrauen riesig."
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Öncü weiter: "Mein Team hat den Winter über geschuftet. Das ride-by-wire ist noch nicht perfekt, wir arbeiten an der Verbesserung des Systems. Ich war immer gewohnt, die Kupplung beim Herunterschalten zu verwenden, jetzt geht es ohne. Auf Phillip Island sind wir nicht so gut in die Saison gestartet, aber das war nur ein Wochenende einer langen Saison. Momentan ist mir der Stand der Gesamtwertung auch nicht wichtig. Ich möchte weitere Siege einfahren, davon träume ich viele Jahre und habe es endlich wieder geschafft."
Der Teenager weiß: Nicht viele junge Rennfahrer erhalten so viel Zeit und Unterstützung wie er. "Ich möchte mich bei Kawasaki, Puccetti Racing, Kenan und Toprak bedanken. Sie standen immer zu mir", sagte der nicht immer vorbildliche Türke. "Gerade Kenan – er hat mich am Freitag angerufen, am Samstag vor und nach dem Rennen und mir immer gesagt, dass ich es schaffen kann. Auch deshalb habe ich alles gegeben und konnte eine solche Leistung abliefern."
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