Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Andreas Koflers WM-Debüt: «Alles eine Stufe höher»

Von Thorsten Horn
An diesem Wochenende bestreitet Supersport-Pilot Andreas Kofler sein erstes WM-Rennen. Während die Ducati neu für ihn ist, kennt er die Strecke von Most – und seinen Teamkollegen noch besser.

Nach dem verletzungsbedingten Aus von Oliver Bayliss für den Supersport-WM-Event in Most erhält der aktuelle IDM-Dritte Andreas Kofler im Team D34G Racing von Davide Giugliano die Chance, des Australiers Ducati Panigale V2 zu fahren und somit als Teamkollege seines älteren Bruders Maximilian zu fungieren.

Nach Bayliss’ Schulterverletzung in Donington Park, die ihn auch in Imola zur Aufgabe zwang, wurde nach einem Ersatz gesucht. «Zwar gab es schon etwas länger Gespräche, aber fix ist das erst am Dienstag diese Woche für mich geworden. Bis dahin hat es kein klares ja oder nein gegeben», bestätigte Andreas Kofler gegenüber SPEEDWEEK.com.

Dann musste es schnell gehen, was aber kein Problem war. «Ich bin super dankbar, dass ich die Chance von Davide und dem ganzen Team bekomme. Das ist eine richtig geile Erfahrung», war sich der 18-jährige Österreicher bereits am Freitag sicher.

Auch sein (Yamaha-)IDM-Team M32 Racing des dreifachen Deutschen Supersport-Meisters Max Enderlein legte Andreas Kofler keine Steine in den Weg, wohl auch wissend, welche Chance das für ihn sein kann, und dass er das ein oder andere mitnehmen bzw. mitbringen kann. «Die haben volles Verständnis und unterstützen mich auch. Sie haben mir viel Erfolg gewünscht.»

Das SBK-Paddock und das ganze Drumherum kennt Andreas Kofler nicht wirklich, denn nach eigener Aussage hat er sich lediglich vor einem Jahr an gleicher Stelle mal in Most umgeschaut. «Von den Zuschauern her ist es ziemlich ähnlich zur IDM. Jeder kann ins Fahrerlager und alles sehen. Den großen Unterschied machen die großen Teams und ihre Professionalität. Das heißt nicht, dass es in der IDM nicht auch professionell zugeht, aber hier ist alles noch eine Stufe höher», zog er einen ersten Vergleich.

Auch bei den Arbeitsabläufen sieht er keine eklatanten Unterschiede. Auf der Strecke hingegen schon: «Ich kann hier sehr viel lernen. Wenn man mit guten Fahrern zusammenkommt und ein Stück mitfährt, lernt man in jeder Runde etwas dazu.»

Definitiv ein großer Unterschied besteht zwischen seiner 600er-Vierzylinder-Yamaha und der Ducati Panigale V2, die er so beschreibt: «In den ersten Runden war ich überfordert. Von der Motorcharakteristik, vom Fahrstil und von der Sitzposition ist das ein ganz anderes Motorrad.»

Nach dem ersten freien Training war Andreas Kofler unter 31 Teilnehmern 22., nur zwei Plätze hinter seinem Bruder. Im FP2 wurde er 25. und Maximilian 22. «Dazu muss ich sagen, dass wir uns gegenseitig unterstützt haben. Wir sind zum Beispiel im zweiten freien Training gemeinsam rausgefahren und dann auch einige Runden zusammengeblieben. Ich denke, Maximilian unterstützt mich richtig, und dass ich nicht so nahe dran wäre, wenn ich ihn nicht hätte.»

Beim IDM-Lauf im Juni waren das Team D34G Racing und Maximilian Kofler (sowie Oliver Bayliss) schon zum Testen in Most, wobei Andreas seinen Bruder hinter sich lassen konnte. «Da hatte ich den Vorteil, dass ich mit meiner Yamaha gefahren bin und mich mit dieser ein bisschen leichter getan habe. Mein Fokus liegt auf der IDM, da habe ich alles reingesteckt, was ich hatte. Für Max ging es um nichts, weshalb man das nicht überbewerten darf», sagte er dazu.

Dass er dieses familieninterne Ergebnis wiederholen kann, glaubt Andreas nicht. «Das wird schwierig. Ich denke, wenn es auf die längere Renndistanz geht, wird Max der fittere von uns beiden sein. Von daher lasse ich mich überraschen. Die Top-20 wären cool und ich nehme jede Runde mit. Das erste Ziel ist, zwei WM-Ankünfte zu haben.»

Weitere Rennen sind nicht geplant, was sich auch damit begründen lässt, dass Andreas Kofler nur für Most eine WM-Lizenz gelöst hat. «Man muss abwarten, wie es mit Oli weitergeht, aber ich konzentriere mich weiter auf die IDM. Alles Weitere muss man abwarten. Da hat auch Ducati ein Mitspracherecht.»

Gleichwohl träumt auch Andreas Kofler von einem dauerhaften Platz in der WM: «Klar, die WM ist immer das Ziel. Aber da ist noch alles offen. Jetzt will ich erst einmal die IDM-Saison möglichst gut beenden, dann schauen wir mal.»

Kombinierte Zeiten Supersport-WM Most, FP1/FP2:
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati 1:35,266 min
2. Adrian Huertas (E) Kawasaki 1:35,483 + 0,217 sec
3. Federico Caricasulo (I) Ducati 1:35,517 + 0,251
4. Jorge Navarro (E) Yamaha 1:35,569 + 0,303
5. Raffaele De Rosa (I) Ducati 1:35,629 + 0,363
6. Valentin Debise (F) Yamaha 1:35,656 + 0,390
7. Stefano Manzi (I) Yamaha 1:35,669 + 0,403
8. Niki Tuuli (FIN) Triumph 1:35,783 + 0,517
9. Ondrej Vostatek (CZ) Triumph 1:35,839 + 0,573
10. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta 1:35,863 + 0,597
11. Marcel Schrötter (D) MV Agusta 1:35,885 + 0,619
12. Lucas Mahias (F) Kawasaki 1:35,969 + 0,703
13. Yari Montella (I) Ducati 1:36,000 + 0,734
14. Glenn van Straalen (NL) Yamaha 1:36,104 + 0,838
15. Nicolas Spinelli (I) Yamaha 1:36,237 + 0,971
16. Tom Edwards (AUS) Yamaha 1:36,448 + 1,182
17. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki 1:36,513 + 1,247
18. Thomas Gradinger (A) Yamaha 1:36,878 + 1,612
19. Tarran Mackenzie (GB) Honda 1:36,904 + 1,638
20. Andy Verdoia (F) Yamaha 1:36,917 + 1,651
21. Luke Power (AUS) Kawasaki 1:36,930 + 1,664
22. Max Kofler (A) Ducati 1:36,933 + 1,667
23. Lorenzo Dalla Porta (I) Yamaha 1:36,997 + 1,731
24. John McPhee (GB) Kawasaki 1:37,007 + 1,741
25. Andreas Kofler (A) Ducati 1:37,046 + 1,780
26. Federico Fuligni (I) Ducati 1:37,113 + 1,847
27. Álvaro Diaz (E) Yamaha 1:37,261 + 1,995
28. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha 1:37,276 + 2,010
29. Yuta Okaya (J) Kawasaki 1:37,567 + 2,301
30. Adam Norrodin (MAL) Honda 1:37,910 + 2,644
31. Maiki Abe (J) Yamaha 1:39,245 + 3,979
Zeiten Supersport-WM Most, FP2:
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati 1:35,266 min
2. Adrian Huertas (E) Kawasaki 1:35,483 + 0,217 sec
3. Federico Caricasulo (I) Ducati 1:35,517 + 0,251
4. Jorge Navarro (E) Yamaha 1:35,569 + 0,303
5. Raffaele De Rosa (I) Ducati 1:35,629 + 0,363
6. Valentin Debise (F) Yamaha 1:35,656 + 0,390
7. Stefano Manzi (I) Yamaha 1:35,669 + 0,403
8. Niki Tuuli (FIN) Triumph 1:35,783 + 0,517
9. Ondrej Vostatek (CZ) Triumph 1:35,839 + 0,573
10. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta 1:35,863 + 0,597
11. Marcel Schrötter (D) MV Agusta 1:35,885 + 0,619
12. Lucas Mahias (F) Kawasaki 1:35,969 + 0,703
13. Yari Montella (I) Ducati 1:36,000 + 0,734
14. Glenn van Straalen (NL) Yamaha 1:36,104 + 0,838
15. Nicolas Spinelli (I) Yamaha 1:36,237 + 0,971
16. Tom Edwards (AUS) Yamaha 1:36,448 + 1,182
17. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki 1:36,513 + 1,247
18. Thomas Gradinger (A) Yamaha 1:36,878 + 1,612
19. Tarran Mackenzie (GB) Honda 1:36,904 + 1,638
20. Andy Verdoia (F) Yamaha 1:36,917 + 1,651
21. Luke Power (AUS) Kawasaki 1:36,930 + 1,664
22. Max Kofler (A) Ducati 1:36,933 + 1,667
23. Lorenzo Dalla Porta (I) Yamaha 1:36,997 + 1,731
24. John McPhee (GB) Kawasaki 1:37,007 + 1,741
25. Andreas Kofler (A) Ducati 1:37,046 + 1,780
26. Federico Fuligni (I) Ducati 1:37,113 + 1,847
27. Álvaro Diaz (E) Yamaha 1:37,261 + 1,995
28. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha 1:37,276 + 2,010
29. Yuta Okaya (J) Kawasaki 1:37,567 + 2,301
30. Adam Norrodin (MAL) Honda 1:37,910 + 2,644
31. Maiki Abe (J) Yamaha 1:39,245 + 3,979
Zeiten Supersport-WM Most, FP1:
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati 1:35,437
2. Raffaele De Rosa (I) Ducati 1:35,858 + 0,421 sec
3. Stefano Manzi (I) Yamaha 1:35,931 + 0,494
4. Adrian Huertas (E) Kawasaki 1:35,993 + 0,556
5. Glenn van Straalen (NL) Yamaha 1:36,159 + 0,722
6. Lucas Mahias (F) Kawasaki 1:36,399 + 0,962
7. Niki Tuuli (FIN) Triumph 1:36,414 + 0,977
8. Yari Montella (I) Ducati 1:36,524 + 1,087
9. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta 1:36,525 + 1,088
10. Ondrej Vostatek (CZ) Triumph 1:36,556 + 1,119
11. Valentin Debise (F) Yamaha 1:36,639 + 1,202
12. Federico Caricasulo (I) Ducati 1:36,658 + 1,221
13. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki 1:36,815 + 1,378
14. Marcel Schrötter (D) MV Agusta 1:37,059 + 1,622
15. Nicolas Spinelli (I) Yamaha 1:37,147 + 1,710
16. Jorge Navarro (E) Yamaha 1:37,264 + 1,827
17. Andy Verdoia (F) Yamaha 1:37,372 + 1,935
18. Tom Edwards (AUS) Yamaha 1:37,385 + 1,948
19. Thomas Gradinger (A) Yamaha 1:37,472 + 2,035
20. Max Kofler (A) Ducati 1:37,558 + 2,121
21. Luke Power (AUS) Kawasaki 1:37,671 + 2,234
22. Andreas Kofler (A) Ducati 1:37,885 + 2,448
23. Tarran Mackenzie (GB) Honda 1:37,961 + 2,524
24. Federico Fuligni (I) Ducati 1:38,099 + 2,662
25. Lorenzo Dalla Porta (I) Yamaha 1:38,104 + 2,667
26. Álvaro Diaz (E) Yamaha 1:38,133 + 2,696
27. John McPhee (GB) Kawasaki 1:38,461 + 3,024
28. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha 1:38,559 + 3,122
29. Yuta Okaya (J) Kawasaki 1:38,678 + 3,241
30. Adam Norrodin (MAL) Honda 1:38,741 + 3,304
31. Maiki Abe (J) Yamaha 1:40,501 + 5,064

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