Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Honda-Sieg in Most: Den Regen schickte der Himmel

Von Kay Hettich
Für die schönsten Bilder vom Meeting in Most sorgte wohl Tarran Mackenzie mit dem Sieg im zweiten Rennen der Supersport-WM. Der Engländer erlöste Honda, Moriwaki und nicht zuletzt sich selbst.

‹Die Letzten werden die Ersten sein› heißt es ja und auf kein anderes Team der Supersport-WM 2023 traf diese biblische Redewendung am Wochenende so zu wie auf Petronas Honda. Seit Saisonbeginn ist die CBR600RR nicht konkurrenzfähig, die bedauernswerten Honda-Piloten Tarran Mackenzie und Adam Norrodin belegen regelmäßig die letzten Plätze.

Aber der im zweiten Rennen einsetzende Regen auf dem Autodrom Most änderte alles. Das gesamte Feld war auf Slicks gestartet, ab der sechsten Runde waren weite Teile der Strecke nass. Während die meisten Teilnehmer auf Regenreifen wechselten, blieb acht Piloten auf Slicks draußen – und belegten im Ziel die vorderen acht Plätze!

Mackenzie hatte jedoch das beste Gefühl für die rutschige Piste und fuhr ausreichend Vorsprung heraus, dass er in der trockenen Schlussphase auch vom entfesselt fahrenden Marcel Schrötter (2./MV Agusta) nicht mehr eingeholt werden konnte. «Ich bin überglücklich», stammelte der 27-Jährige. «Natürlich habe ich das alles nicht erwartet. Aber ich wusste, dass ich in einer solchen Situation bereit sein muss, Kopf und Kragen zu riskieren. Ich hatte gestern das 300er-Rennen gesehen, in dem sich einer der Fahrer dafür entschied, nicht an die Box zu fahren und draußen zu bleiben. Also habe ich das genauso gemacht und es hat sich ausgezahlt.»

Zur Erinnerung: Dieser Fahrer war KTM-Pilot Lennox Lehmann, der das Rennen der Nachwuchsserie ebenso spektakulär wie Mackenzie gewann.

Der britische Superbike-Champion von 2021 weiter: «Als der Regen kam, habe ich einfach den Kopf gesenkt und mein Ding durchgezogen. Ehe ich mich versah, war ich Siebter, dann Fünfter und Dritter. Aber es waren noch zehn Runden zu fahren, und ich wusste, dass unser Tempo im Trockenen vielleicht nicht ausreichen würde. Aber ich blieb konzentriert, und wir haben es geschafft!»

Der letzte Honda-Sieg stammte von Kyle Smith auf dem Losail Circuit 2016. Es war ebenfalls ein Regenrennen. «Um ehrlich zu sein, kann ich es immer noch nicht glauben», sagte Mackenzie. «Es war bisher ein hartes Jahr für das gesamte Team, und ein Ergebnis wie dieses zu erzielen, ist unglaublich. Wir bringen jedes Wochenende etwas Neues, und ich kann dem Team nicht genug dafür danken. Sie tun ihr Bestes, um das Paket zu verbessern, und mehr kann ich nicht verlangen. Also gebe ich auf und neben der Strecke immer mein Bestes, um ebenfalls 100 Prozent zu geben. Dieser Sieg ist für das gesamte Team, Midori, Honda, Petronas und alle Sponsoren.»

Teamchefin Midori Moriwaki verfolgte die letzten Runden zitternd, bei der Zieldurchfahrt schossen der Japanerin Freudentränen in die Augen. «Ich bin sehr zufrieden mit der heutigen Leistung, mit Tarrans erstaunlichem Sieg und einem starken fünften Platz für Adam. Beide Fahrer sind erstaunlich gut gefahren und haben in jeder Phase eines sehr anspruchsvollen Rennens einen kühlen Kopf bewahrt», lobte Moriwaki. «Die Anstrengungen der gesamten Gruppe haben sich ausgezahlt, denn die Teammitglieder und Fahrer haben nie aufgegeben, und das macht den Unterschied aus, wenn es darum geht, eine Chance zu ergreifen. Das wird uns nur noch mehr anspornen, in Zukunft noch härter zu arbeiten.»

Auch wenn der Honda-Sieg den Umständen zuzuschreiben ist, zeigt es dennoch, dass das Fahrwerk der CBR600RR dem Fahrer viel Feedback gibt und der Konkurrenz ebenbürtig ist.

 

Ergebnis Supersport- WM Most, Rennen 2:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Tarran Mackenzie (GB) Honda
2. Marcel Schrötter (D) MV Agusta + 2,037 sec
3. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta + 18,857
4. John McPhee (GB) Kawasaki + 21,046
5. Adam Norrodin (MAL) Honda + 22,206
6. Thomas Gradinger (A) Yamaha + 38,970
7. Federico Fuligni (I) Ducati + > 1 min
8. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha + > 1 min
9. Niki Tuuli (FIN) Triumph + > 1 min
10. Raffaele De Rosa (I) Ducati + > 1 min
11. Federico Caricasulo (I) Ducati + > 1 min
12. Valentin Debise (F) Yamaha + > 1 min
13. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki + > 1 min
14. Andreas Kofler (A) Ducati + > 1 min
15. Adrian Huertas (E) Kawasaki + 1 Rd.
16. Nicolo Bulega (I) Ducati + 1 Rd.
17. Andy Verdoia (F) Yamaha + 1 Rd.
18. Nicolas Spinelli (I) Yamaha + 1 Rd.
19. Lorenzo Dalla Porta (I) Yamaha + 1 Rd.
20. Max Kofler (A) Ducati + 1 Rd.
21. Yuta Okaya (J) Kawasaki + 1 Rd.
22. Yari Montella (I) Ducati + 1 Rd.
23. Maiki Abe (J) Yamaha + 1 Rd.
- Ondrej Vostatek (CZ) Triumph
- Stefano Manzi (I) Yamaha
- Jorge Navarro (E) Yamaha
- Glenn van Straalen (NL) Yamaha
- Tom Edwards (AUS) Yamaha
- Lucas Mahias (F) Kawasaki
- Luke Power (AUS) Kawasaki
Ergebnis Supersport- WM Most, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Nicolo Bulega (I) Ducati
2. Stefano Manzi (I) Yamaha + 1,856 sec
3. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta + 3,795
4. Raffaele De Rosa (I) Ducati + 3,980
5. Adrian Huertas (E) Kawasaki + 6,546
6. Marcel Schrötter (D) MV Agusta + 8,536
7. Niki Tuuli (FIN) Triumph + 8,864
8. Glenn van Straalen (NL) Yamaha + 10,434
9. Jorge Navarro (E) Yamaha + 10,500
10. Federico Caricasulo (I) Ducati + 10,825
11. Valentin Debise (F) Yamaha + 11,017
12. Andy Verdoia (F) Yamaha + 13,291
13. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki + 13,313
14. Lucas Mahias (F) Kawasaki + 17,930
15. Andreas Kofler (A) Ducati + 18,027
16. Ondrej Vostatek (CZ) Triumph + 24,442
17. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 24,922
18. Max Kofler (A) Ducati + 25,170
19. John McPhee (GB) Kawasaki + 26,048
20. Lorenzo Dalla Porta (I) Yamaha + 27,596
21. Adam Norrodin (MAL) Honda + 27,715
22. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha + 27,795
23. Federico Fuligni (I) Ducati + 31,770
24. Thomas Gradinger (A) Yamaha + 39,559
25. Yuta Okaya (J) Kawasaki + 50,954
26. Maiki Abe (J) Yamaha + 51,518
- Álvaro Diaz (E) Yamaha
- Nicolas Spinelli (I) Yamaha
- Tom Edwards (AUS) Yamaha
- Yari Montella (I) Ducati
- Luke Power (AUS) Kawasaki
Supersport-WM 2023: Stand nach 16 von 24 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Nicolo Bulega (I) Ducati 308
2. Stefano Manzi (I) Yamaha 262
3. Marcel Schrötter (D) MV Agusta 214
4. Federico Caricasulo (I) Ducati 167
5. Bahattin Sofuoglu (TR) MV Agusta 129
6. Niki Tuuli (FIN) Triumph 109
7. Glenn van Straalen (NL) Yamaha 100
8. Valentin Debise (F) Yamaha 98
9. Raffaele De Rosa (I) Ducati 95
10. Jorge Navarro (E) Yamaha 94
11. Adrian Huertas (E) Kawasaki 89
12. Yari Montella (I) Ducati 87
13. Nicolas Spinelli (I) Yamaha 66
14. Can Öncü (TR) Kawasaki 63
15. Tom Booth-Amos (GB) Kawasaki 47
16. John McPhee (GB) Kawasaki 46
17. Tarran Mackenzie (GB) Honda 40
18. Lucas Mahias (F) Kawasaki 37
19. Oliver Bayliss (AUS) Ducati 26
20. Simone Corsi (I) Yamaha 23
21. Anupab Sarmoon (TH) Yamaha 22
22. Adam Norrodin (MAL) Honda 20
23. Tom Edwards (AUS) Yamaha 15
24. Andy Verdoia (F) Yamaha 15
25. Filippo Fuligni (I) Yamaha 10
26. Federico Fuligni (I) Ducati 10
27. Andrea Mantovani (I) Yamaha 9
28. Harry Truelove (GB) Triumph 5
29. Apiwath Wongthananon (TH) Yamaha 4
30. Luca Ottaviani (I) MV Agusta 4
31. Max Kofler (A) Ducati 4
32. Álvaro Diaz (E) Yamaha 3
33. Andreas Kofler (A) Ducati 3
34. Marco Bussolotti (I) Yamaha 2
35. Adrian Fernandez (E) Yamaha 1
36. Rhys Irwin(GB) Suzuki 1
37. Stefano Valtulini(I) Kawasaki 1
38. Luke Power (AUS) Yamaha 1

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