MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Yamaha R9: Größte Supersport-Investition seit Jahren

Von Ivo Schützbach
Mit der neuen R9 will Yamaha an frühere WM-Erfolge anknüpfen

Mit der neuen R9 will Yamaha an frühere WM-Erfolge anknüpfen

Von 2017 bis 2022 gewann Yamaha die Supersport-WM sechsmal in Folge, dann wurden die Next-Generation-Regeln eingeführt. Mit der neuen R9 will der japanische Hersteller an frühere Erfolge anknüpfen.

2016 eroberte Kenan Sofuoglu seinen fünften WM-Titel in der Supersport-Klasse, es war der letzte für Kawasaki. Ab 2017 dominierte Yamaha die Meisterschaft und triumphierte mit Lucas Mahias, Sandro Cortese, Randy Krummenacher, Andrea Locatelli und zweimal Dominique Aegerter.

Weil die Supersport-WM auf Grund der Überlegenheit der R6 immer mehr zu einem Yamaha-Cup verkam, trug Promoter Dorna den Marktentwicklungen Rechnung und etablierte 2022 die Next-Generation-Regeln. Mit diesen sind auch Motorräder mit deutlich mehr Hubraum erlaubt, als es die traditionellen Vorschriften mit 600 ccm für Vier-, 675 ccm für Dreizylinder- und 750 ccm für Twin-Motoren vorsahen.

2024 sind Yamaha, Kawasaki und Honda noch mit ihren 600-ccm-Vierzylinder-Maschinen dabei, nächstes Jahr wird das nur noch Honda sein. Denn Kawasaki präsentierte die neue ZX-6R Ninja mit 636 ccm und Yamaha die R9 mit einem 890-ccm-Dreizylinder-Aggregat.

Damit einher geht bei Yamaha eine Stärkung des Supersport-Programms für 2025, hinter dem neben Yamaha Europa auch Yamaha Japan und Asien steht.

Es wird drei unterstützte Teams mit je zwei Fahrern geben, neben den Weltmeister-Mannschaften Ten Kate und Evan Bros auch GMT94.

Yamaha Europa wird drei Fahrer unter Vertrag nehmen: Zusammen mit Vizeweltmeister Stefano Manzi werden das voraussichtlich der von Kawasaki kommenden Türke Can Öncü und der langjährige Superbike-WM-Pilot Michael Ruben Rinaldi sein.

Yamaha Japan will Yuki Okamoto in die Weltmeisterschaft bringen, er kämpft derzeit in seiner nationalen Superbike-Serie gegen Markenkollege Katsuyuki Nakasuga um den Titel.

Und es wäre nicht verwunderlich, wenn Yamaha den fünften Fahrer aus einer kleineren Klasse aufsteigen lässt, um damit die Wichtigkeit der Nachwuchspyramide zu unterstreichen.

Bislang sind kaum Verträge unterschrieben, aber gewisse Tendenzen erkennbar.

Rekordweltmeister Ten Kate wird mit Manzi weitermachen und kann sich Okamoto als dessen Partner gut vorstellen.

Can Öncü soll bei Evan Bros untergebracht werden, zusammen mit einem Youngster, wahrscheinlich aus Asien.

Und bei GMT94 deutet vieles darauf hin, dass es mit Ex-Weltmeister Lucas Mahias weitergeht, das französische Team braucht wegen seiner Sponsoren immer einen einheimischen Piloten. In Estoril gab es intensive Gespräche zwischen Teamchef Christophe Guyot und dem Manager von Michael Rinaldi. Das Interesse an einer Zusammenarbeit ist auf beiden Seiten vorhanden, es gilt aber noch Details zu klären.


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