Kenan Sofuoglu (Kawasaki): «Türkei wird überraschen»
Kenan Sofuoglu: Schafft er den Heimsieg?
Die Nachrichtenlage aus der Türkei war in den letzten Wochen nicht unbedingt positiv. Ministerpräsident Erdogan hat zwar das Land wirtschaftlich nach vorne gebracht, demonstrierende Landsleute lässt er aber ohne Gnade niederknüppeln. Die Proteste gegen die Regierung haben bereits mehrere Tote und unzählige Verletzte gefordert.
Ausgerechnet in dieser aufgeheizten Stimmung kommt die Superbike-WM nach Istanbul. Im Mittelpunkt des Interesses steht Weltmeister Kenan Sofuoglu. Der erfolgreichste Supersport-Pilot aller Zeiten (drei WM-Titel, 24 Siege, 30 weitere Podien) hofft, dass sich sein Land von der Schokoladenseite präsentieren wird. «Ich bin wirklich glücklich darüber, dass wir in der Türkei fahren», sagt der 29-Jährige. «Manche Leute haben von meinem Land eine falsche Vorstellung. Aber sie werden überrascht sein, wenn sie es mit ihren eigenen Augen sehen.»
Sofuoglu führt ein bequemes Leben in der Türkei und verfügt über optimale Trainingsmöglichkeiten. Neben seinem Haus hat er eine seine eigene kleine Rennstrecke errichten lassen, auf der er so viel wie möglich mit einem Supermoto trainiert. «Mein Team wird mich zu Hause besuchen, das liegt nur eine Fahrstunde von der Strecke weg», sagt der gastfreundliche Türke. «Dort werden wir auf meiner kleinen Piste ein Rennen fahren. Die Kawasaki-Chefs werden auch kommen. Fabien Foret wird bei mir wohnen.»
Nach seinem Sturz auf dem Nürburgring hofft Sofuoglu aber vor allem, sportlich überzeugen zu können. «Jeder erwartet, dass ich gewinne», grübelt der Kawasaki-Pilot. «Sicher wird mir mein Heimrennen einen zusätzlichen Schub geben. Viele können aber noch immer nicht glauben, dass ich die Strecke nicht kenne. Ich bin dort noch kein Rennen gefahren oder habe dort trainiert.»