Kevin Wahr in der WM: 2015 will er richtig angreifen
Sicher ist, dass Kevin Wahr auch bei den Überseerennen in Südafrika und Katar fehlen wird. Einsätze in Portimão, Jerez und Magny-Cours liegen im Bereich des Möglichen.
«Auf die Tabelle zu gucken lohnt sich für uns nicht, wenn wir nicht alle Rennen fahren», ist sich der Yamaha-Pilot bewusst, derzeit WM-13. «Wir fahren auf Einzelergebnisse, Erfahrung, Strecken und die Weltmeisterschaft kennenlernen. Um dann nächstes Jahr voll anzugreifen.»
Der Deutsche Supersport-Meister 2013 fährt seine erste Saison in der Weltmeisterschaft, längerfristig will er sich auf Topniveau etablieren. Ob das weiterhin im eigenen Team sein wird, lässt er offen. «In einem Team, wie wir es dieses Jahr gemacht haben, gibt es ein paar Punkte, die man optimieren muss, um erfolgreich und die ganze Saison dabei zu sein. Auf Dauer geht es nicht, dass ich den Lkw fahre oder die Flüge buche. Da muss man dann gucken, dass man das Team noch professioneller aufstellt. Dann hat man ja auch 13 Rennen und es ist ein Fulltime-Job. Dann muss man auch mit den Mechanikern sprechen. Es geht dann nicht mehr um ein paar Wochenenden, wo sie mitgehen. Wenn man alle Rennen fährt ist die Frage, ob die Mechaniker das so noch machen können. Der Sprung in die komplette WM rein, ist schon noch mal ein kleiner Schritt. Wir haben alle Voraussetzungen, um das zu machen. Das hängt aber alles am Finanziellen, den Rest kann man organisieren.»
«Ich lege mich nicht fest, ob es mit eigenem Team weitergeht», sagte der 25-Jährige zu SPEEDWEEK.com. «Wir haben mit Lothar Krauss Racing super Motorräder aufgebaut, wir haben viel Erfahrung mit der Elektronik, richtig gutes Material und ein gutes Team. Der erste Gedanke geht dahin, so weiterzumachen. Ich bin der Meinung, dass wir ausreichend Potenzial haben, um auch in der WM früher oder später vorne mitzufahren. Aber ich schließe nichts vollkommen aus. Es gibt auch andere Teams, die das genau so gut machen.»
Nach dem nächsten Rennen in Portimão am 6. Juli haben die Supersport-Piloten acht Wochen Sommerpause. «Wenn wir zwei Monate Pause haben, fahre ich eventuell ein IDM-Rennen mit, das ist nicht allzu teuer», überlegt der Nagolder. «In diesen zwei Monaten sollte ich schon irgendwann mal auf dem Motorrad sitzen. In der IDM zahlt man 700 Euro Startgeld, dazu muss man die Reifen bezahlen. Ich habe für Pirelli letztes Jahr einen Titel gewonnen und hoffe, dass sie mir einen Satz Reifen gratis geben. Wir haben einen guten Kontakt zu Pirelli Deutschland, so ein IDM-Wochenende lässt sich relativ überschaubar aufstellen.»