Ratthapark Wilairot: Erster Thailänder auf Superbike?
Letztes Jahr im August gab es einen fliegenden Wechsel im Moto2-Team Thai Honda PTT Gresini: Ratthapark Wilairot beendete seine Karriere nach 105 Grands Prix, mit Thitipong Warokorn stammte der neue Mann auf der Suter ebenfalls aus Thailand. Wilairot war der erste Thailänder im Grand-Prix-Sport, als er 2006 in Japan sein Debüt in der 250-ccm-WM gab. Ab 2007 war «Feem» als Stammfahrer unterwegs, in seinen drei 250-ccm-Jahren erreichte er immerhin 2008 und 2009 jeweils WM-Rang 13. 2009 schaffte er es in Le Mans und in Valencia auf Honda zweimal auf Rang 5.
Mit dem Wechsel von den Zwei- zu den Viertaktern geriet die Karriere des Thailänders ins Stocken. In seinen dreieinhalb Jahren in der Moto2-WM erreichte er auf Bimota, FTR und Suter nur noch dreimal einen Top-Ten-Rang, einsamer Höhepunkt war vor vier Jahren Startplatz 2 und Rang 4 in Assen, seine beste Platzierung in der WM.
«Ich habe nie meinen Rücktritt erklärt, das haben nur die Medien so ausgelegt», erzählte Wilairot SPEEDWEEK.com, als er 2014 in der Supersport-WM auftauchte und einen Vertrag bei Core PTR Honda unterschrieb. «Ich habe damals nur meinen Platz für einen anderen Thailänder geräumt. Ich hatte aber weiterhin einen Vertrag mit dem Team und habe versucht Warokorn zu helfen. Er war neu im Fahrerlager, konnte kaum englisch. Ich wollte aber trotzdem Rennen fahren und habe mich immer nach einem Platz umgeschaut, in erster Linie in der Moto2-WM.»
«Dann ergab sich die Möglichkeit im Superbike-Paddock», so der 26-Jährige weiter. «Diese Meisterschaft ist in Thailand noch unbekannt, aber eine große Herausforderung. Ich hoffe, dass die Weltmeisterschaft schon bald auf die neue Strecke in Buriram kommt.»
Wilairot fuhr in seinen bislang acht Supersport-Rennen dreimal in die Top-Ten, in Sepang wurde er guter Sechster. In der Meisterschaft rangiert der Honda-Pilot auf Rang 12. «Viele Strecken musste ich erst kennenlernen, dazu das Motorrad und das Team», bemerkte der Mann aus Chon Buri. «Stück für Stück wird es besser. Auf Strecken die ich kenne, läuft es ganz gut. In Moto2 gibt es fast keine Elektronik, das musste ich am Supersport-Motorrad erst lernen. Der fahrerische Level ist auch sehr hoch, zumindest an der Spitze. In Moto2 fahren alle mit dem gleichen Motor, deshalb liegen alle eng beisammen. In Supersport gibt es verschiedene Hersteller wie Kawasaki und Honda, der Fahrer kann das Motorrad besser auf sich einstellen.»
In Jerez fuhr er als Ersatzfahrer bei AirAsia Caterham zudem seinen 106. Grands Prix – und auf Rang 19.