Misano: Kevin Wahr befürchtete eine Woche Alpträume
Kevin Wahr in Misano
Vor dem WM-Lauf in Donington Park Ende Mai haben sich das Team Lorini Honda und Kevin Wahr einvernehmlich getrennt. In Misano durfte der Nagolder als Ersatz für den verletzten Australier Glenn Scott ausrücken.
Keine leichte Aufgabe, nachdem sich Wahr die letzten Wochen geistig vom Rennsport verabschiedet hatte. «Eigentlich dachte ich, dass ich nach diesem Wochenende eine Woche lang Alpträume habe, das war katastrophal», meinte der ehemalige Deutsche Meister. «Es ist schon eine Umstellung, wenn du als Nummer-1-Fahrer im Team, so wie wir angefangen haben, nicht mehr fährst, dann sagt man dir ein paar Tage vorher, dass ich kommen und fahren muss. Klar dachte ich mir, dass ich das hinbekomme. Aber wenn du die zwei Wochen zuvor nichts mit Rennsport zu tun gehabt hast, dein Haus renovierst und dein Geld reinschaffst, das du im Rennsport kaputt machst, dann ist das keine optimale Situation.»
In der Superpole strandete Wahr auf Startplatz 28, im Rennen kam er bis auf Rang 16 nach vorne. «Auch wenn das jetzt nur der 16. Platz ist, bin ich über diesen glücklicher als über manchen achten oder neunten Platz, den ich erreicht habe», sagte er zu SPEEDWEEK.com. «Ich war in der ersten Runde gleich 17., dann habe ich eine Gruppe von vier Fahrern angeführt – und jeder hat mich auf der Gegengerade überholt. Viel mehr will ich dazu gar nicht sagen. Mein Teamkollege fährt 1,5 sec schneller, auch weil er in diesem Moment besser ist. Ich habe versucht mein Maximum herauszuholen, meine Rundenzeiten waren bis auf ein oder zwei Zehntelsekunden immer gleich. In einer Kurve habe ich mal probiert fünf Meter später zu bremsen, exakt diese fünf Meter habe ich dann auch später Gas gegeben und die Rundenzeit blieb gleich. Auch wenn ein paar Leute ausgefallen sind, für mich ist das ein gutes Ergebnis.»
Ob wir Kevin Wahr dieses Jahr noch weitere Rennen für Lorini Honda fahren sehen, ist offen.