Lena Kemmer zweimal knapp am Podium vorbei
Um in absehbarer Zukunft auch in Österreich potentielle Grand-Prix-Piloten zu finden, entschloss sich KTM gemeinsam mit dem Projekt Spielberg und der Austrian Motorsport Federation auf die Suche nach Talenten in der Alpenrepublik zu machen. Gemeinsam wurde der Austrian Junior Cup ins Leben gerufen. Als Lena Kemmer davon hörte, war der Entschluss daran teilzunehmen rasch gefasst.
Während der Wintermonate wurde in Spanien eifrig trainiert. Immer dabei Vater Herbert, der als früherer Motorradrennfahrer selbst überaus erfolgreich war. Weil er in seiner langen Karriere viel erlebt hatte, wollte er seine Tochter anfänglich davon abhalten, in seine Fußstapfen zu treten. Doch nachdem er sie auf der Rennstrecke beobachtet hatte, waren seine Bedenken rasch zerstreut.
Gleich bei der ersten Veranstaltung des Austrian Junior Cups in der Speedarena Rechnitz konnte sich die ehrgeizige Pilotin unter 16 Teilnehmern im ersten Lauf als Siebente im Mittelfeld behaupten. Am zweiten Rennen durfte die angehende Kfz-Technikerin ihre Konkurrenten allerdings nur vom Streckenrand beobachten, weil sie nach einem heftigen Sturz Startverbot erhalten hatte.
Unter den wachsamen Augen ihrer Eltern, die bei jedem Privattraining und bei jeder Veranstaltung als moralische Stütze an ihrer Seite waren, konnte sie sich von Rennen zu Rennen steigern. Vor dem letzten Rennwochenende auf dem Red Bull Ring lag die 17-jährige Steirerin, die bis dahin 32 Punkte eingeheimst hatte, an der zehnten Stelle der Gesamtwertung.
Bei schwierigen Verhältnissen – wenige Minuten vor dem Start hatte starker Regen für veränderte Streckenverhältnisse gesorgt – lieferte Kemmer eine Glanzvorstellung ab. Hinter dem Gesamtsieger Leo Rammerstorfer lag sie lange an der zweiten Stelle. Gegen Mitte des Rennens musste sie diese Position abgeben, mit Rang 4 gelang ihr aber das beste Saisonergebnis.
Mit etwas Rennglück erreichte Kemmer auch im zweiten Rennen den vierten Platz, der sie in der Endwertung noch an die achte Stelle bringen sollte. «Meine erste Saison im Motorradrennsport ist wirklich gut gelaufen», fasst die KTM-Pilotin zusammen. «Es freut mich, dass ich im Laufe des Jahres viel lernen durfte und mich stetig steigern konnte.»
«Geplant ist nochmals im Austrian Junior Cup mitzufahren, ein paar Gaststarts in anderen Klassen sind auch angedacht. Über den Winter werde ich mich intensiv auf die nächste Saison vorbereiten und versuchen so viel es geht zu trainieren, damit ich nächstes Jahr die Chance aufs Podium im Cup habe», sind die Ziele klar abgesteckt.
Endwertung Austrian Junior Cup
1. Leo Rammerstorfer, 188 Punkte. 2. Niklas Kitzbichler, 113. 3. Luca Göttlicher, 107. 4. Kilian Holzer, 84. 5. Julius Coenen, 82. 6. Sebastian Schmiderer, 72. 7. Phil Urlaß, 62. 8. Lena Kemmer, 58. 9. Manuel Blaßnig, 55. 10. Tristan Walch, 52. 11. Luis Rammerstorfer, 45. 12. Niklas Wannenmacher, 41. 13. Xaver Moser, 38. 14. Daniel Krabacher, 34. 15. Jonathan Jöchl, 22. 16. Michelle Kroneisl, 21. 17. Kilian Christ, 8.