Supermoto-WM Vairano: Harakiri im Regen
Thomas Chareyre (1) konnte Hermunen schlagen
Es scheint Usus zu werden, dass es bei den Supermoto-WM-Läufen in diesem Jahr zumindest samstags ordentlich regnet. Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Vairano eine ungünstige Kombination. Da im Offroad-Teil teilweise 30 cm hoch das Wasser stand, wurde der komplette Samstag ohne diesen gefahren.
Die Durchschnittsgeschwindigkeiten waren rekordverdächtig: Thomas Chareyre und Mauno Hermunen distanzierten den Drittplatzierten Adrien Chareyre um knapp 1 sec und fuhren einen Schnitt von fast 110 km/h. Normal sind Durchschnittswerte von 60 bis 80 km/h. «Bei diesen Geschwindigkeiten, mit dem Regen und dem Aquaplaning, brauchst du Eier, um schnell zu sein», fasste ein Fahrer die Rahmenbedingungen zusammen.
Thomas Chareyre, der sich endlich wieder gegen Mauno Hermunen durchsetzen konnte, war über die erste Pole in diesem Jahr happy. «Es ist gut, endlich wieder vorne zu sein. Zumal wir in den letzten Wochen Pech hatten und die Ergebnisse nicht das wahre Kräfteverhältnis widerspiegeln», ließ der Weltmeister wissen.
Sein Gegner und Meisterschaftsführender Mauno Hermunen war trotz Position 2 und klarem Vorsprung auf den Rest des Feldes nicht angetan vom Trainingssamstag: «Die Strecke ist kompletter Mist und hat nichts mit Supermoto zu tun. Ich habe echt die Nase voll. Natürlich ist Zweiter besser als Dritter oder Vierter, aber so macht mir das keinen Spaß.»
Adrien Chareyre nach Michelin-Wechsel wieder schnell
Besser gelaunt war Adrien Chareyre, der nach seinem Wechsel zu Michelin (SPEEDWEEK.com berichtete) wieder in die erste Startreihe fahren konnte und auch gleich schnellster Michelin-Pilot war. «Das war deutlich mehr als ich mir erwartet habe. Ich bin richtig froh und will morgen natürlich versuchen, mit Thomas und Mauno mitzuhalten», strahlte der Fast-Wheels-Aprilia Pilot.
Fuhren Hermunen und Thomas Chareyre in einer eigenen Liga, so war das Feld von Adrien Chareyre bis hin zu Platz 11 innerhalb einer Sekunde. Der Österreicher Hannes Maier bestätigte seine Qualifying-Leistung von Capua und konnte sich mit Platz 8 erneut behaupten. Hätte er in seiner schnellsten Runde nicht einen Fehler eingebaut, könnte er noch 2 bis 3 Plätze weiter vorne starten.
In der EM konnte sich Hermunens Teamkollege Malachi Mitchel-Thomas seine erste Pole-Position sichern. «Ich bin absolut glücklich mit der Pole und habe nicht gedacht, dass ich es schaffen kann. Wenn ich morgen einen guten Start habe, könnte sogar der erste Sieg drin sein», macht sich der junge Brite Hoffnung.
Er konnte Devon Vermeulen um satte 0,4 Sekunden distanzieren. «Das war heute ein komischer Tag. Ich mag es nicht, wenn ich nur Asphalt fahren muss. Ich brauche den Offroad-Teil, um mir da einen Vorsprung herauszufahren. Das hat es mir schwer gemacht, an Mal dran zu bleiben», klagte der Niederländer, der punktgleich mit Guerin die Meisterschaft anführt.