Ana Carrasco: Frauenpower in der Supersport-300-WM
Auf einer Kawasaki Ninja 300 wird Ana Carrasco 2017 den Herren in der neuen Supersport-WM 300 einheizen. Die heute 19-jährige Spanierin war 2013 die erste Frau in der Moto3-WM. Sie sammelte neun Punkte und belegte WM-Rang 21. In Valencia gelang ihr eine bärenstarke Leistung; Carrasco preschte auf Platz 8 vor Philipp Öttl, Miguel Oliveira und Romano Fenati. Die Saison 2014 war für Carrasco aus unterschiedlichen Gründen nicht von Erfolg geprägt. Die letzten Rennen musste sie sogar auslassen, da Sponsorengelder fehlten. Sie blieb punktelos.
Für die Saison 2015 fand Carrasco wieder einen WM-Platz im RBA-Team, doch beim Vorsaison-Test in Jerez brach sich die damals 18-Jährige das rechte Schlüsselbein und erhielt für Katar Startverbot von den Ärzten. Auf dem Sachsenring folgte der nächste Rückschlag. Ana Carrasco und Maria Herrera stürzten im Moto3-Rennen beim Grand Prix von Deutschland nach einer Berührung heftig. Carrasco zog sich einen Bruch des linken Oberarmknochens nahe der Schulter zu und musste operiert werden. Sie verpasste den Indianapolis-GP sowie den Brünn-GP und gab ihr Comeback in Silverstone. Doch ihre Verletzung bereitete der Spanierin auch im weiteren Verlauf der Saison Probleme. Auch 2015 blieb Carrasco punktelos. Um ihren Platz im RBA-Team auch 2016 zu behalten, konnte sie nicht genügend Sponsoren auftreiben.
Nach ihrem GP-Aus versuchte sich Carrasco 2016 in der Moto2-EM. Doch sie blieb punktelos. Für die Saison 2017 hat sie nun eine neue Herausforderung gefunden. Carrasco wird in der neuen Supersport-WM 300 für das Team ETG Racing mit einer Kawasaki Ninja 300 antreten.
Carrasco hat sich neben dem Rennsport bereits ein zweites Standbein geschaffen. 2015 nahm die Spanierin neben dem Rennsport ein Studium auf. «Ich lebe in Murcia. Dort studiere ich an der Universität Jura, sie heißt Universidad Católica San Antonio de Murcia. Es ist eine der besten Universitäten in Spanien für dieses Fachgebiet. Ich habe das schon länger angestrebt», erklärte Carrasco im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Ana ist das mittlere von drei Kindern. Ihre Vorbilder sind Valentino Rossi und Marc Márquez.