Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Wie 14-jähriger Oliver Bayliss den WM-Einstieg plant

Von Ivo Schützbach
Oli Bayliss hat das Talent seines Vaters geerbt – dem dreifachen Superbike-Weltmeister Troy Bayliss

Oli Bayliss hat das Talent seines Vaters geerbt – dem dreifachen Superbike-Weltmeister Troy Bayliss

Bereits in seiner zweiten Saison offenbart sich, dass Oliver Bayliss, Sohn des dreifachen Superbike-Weltmeisters Troy, über viel Talent verfügt. Nach sechs Rennen in Australien führt er die nationale Meisterschaft an.

Schon heute kann man sagen: Die neue Klasse Supersport 300 ist ein Erfolgsmodell. In der Weltmeisterschaft gab es in der Premierensaison 2017 über 30 feste Teilnehmer, für 2018 haben sich 74 (!) Fahrer um einen Startplatz beworben. Sie boomt in Italien und Asien, es gibt in zahlreichen Ländern Cups von Yamaha und KTM. In der nationalen Meisterschaft in Australien rollen bei jedem Rennen über 40 Piloten in die Startaufstellung, unter ihnen mit Oliver Bayliss und Seth Crump zwei Weltmeister-Söhne. Troy Bayliss triumphierte dreimal in der Superbike-WM, Jason Crump auf der Speedwaybahn.

Nach sechs von 21 Läufen führt Oli Bayliss die Australische Supersport-300-Meisterschaft nach zwei Siegen, zwei zweiten und einem dritten Platz an. Wie hoch die Leistungsdichte ist verdeutlichen 29 Piloten, die bereits Punkte eroberten.

«Dieses Jahr komme ich besser zurecht», meinte Bayliss junior zur riesigen Erwartungshaltung, die an seinen berühmten Namen geknüpft ist. «Letztes Jahr kam jeder in meine Box und wollte etwas wissen. Jetzt ist es besser, ich habe mich daran gewöhnt. Ich würde mich nicht als Favoriten in dieser Klasse bezeichnen, aber ich gehöre zu den Schnellsten, das hilft extrem. Es macht auch viel mehr Spaß, wenn man vorne fährt.»

Oli Bayliss startet im DesmoSport-Team seines Vaters Troy, mangels einer 300er-Rennmaschine von Ducati pilotiert der 14-Jährige eine Kawasaki Ninja in der Unterteamstruktur Cube Racing.

«Ich will so schnell wie möglich Weltmeisterschaft fahren», unterstrich Oli im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Für Moto3 bin ich zu groß, deswegen habe ich den Superbike-Weg eingeschlagen. Nach Supersport 300 kann ich immer noch Moto2 fahren. Nächstes Jahr möchte ich einige Supersport-300-WM-Läufe bestreiten und schauen, wie es mir dort geht. Darauf will ich dann aufbauen. An Dads Rennkarriere bis 2008 kann ich mich nicht erinnern, ich war zu jung. Als er 2015 für zwei Events zurückkam, war das echt cool. Es machte mir Spaß, das alles hautnah mitzuerleben. Heute ist es wieder so. Ich kann mir seine Linien abschauen und sehe, wie schnell der alte Mann immer noch ist. Das sollte Ansporn für andere 40- oder 50-Jährige sein. Auch wenn die jungen Piloten heute anders fahren als er. Wegen der Reifen muss man mit mehr Hang-off fahren, ich sage ihm das ständig.»

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