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2022 mehr Werksengagement? KTM bringt neue RC 390 R

Von Ivo Schützbach
Das sächsische Team Freudenberg ist mit der KTM RC 390 R und dem schnellen Victor Steeman Einzelkämpfer in der Supersport-300-WM. Das könnte sich mit neuem Motorrad nächstes Jahr ändern.

Seit Assen mischt das Team Freudenberg KTM in der Supersport-WM 300 wieder vorne mit. Bei seinem Heimrennen preschte Victor Steeman auf Pole-Position, wurde in den Rennen aber nur jeweils Achter – winzige 1,558 und 0,862 sec hinter dem Sieger!

In Most preschte der 21-Jährige erneut auf Startplatz 1 und eroberte in den Rennen die Plätze 1 und 4. In der Gesamtwertung liegt der Niederländer nach 8 von 16 Rennen mit 63 Punkten auf dem fünften Rang.

Die Aussichten für die Zukunft scheinen für das deutsche Team rosig.

«Nächstes Jahr wird es ein neues Motorrad geben», erzählte KTM-Teamchef Carsten Freudenberg beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Schön wäre ein Update beim Fahrwerk. Vor allem was den Nachlauf der Gabel betrifft, wir fahren im Vergleich zur Yamaha und Kawasaki eine sehr steile Gabel. Dann schauen wir mal, ob sie vielleicht auch beim Getriebe ein Update bringen. Das neue Modell ist komplett überarbeitet, Ende August oder Anfang September werde ich mir bei KTM im Werk ein Vorserienmodell anschauen. Wir wollen unseren Fahrer auch mal das Serienbike alte Version und Serienbike neue Version gegeneinander fahren lassen. Um zu gucken, ob das neue Bike in der Serienversion auf der Rennstrecke besser funktioniert. Ob ein Fahrer sagt, dass das neue Bike im Handling viel besser ist oder auf der Bremse stabiler – das müssen wir herausfinden. Dann werden wir zusammen mit KTM und WP Suspensionen einen Plan erarbeiten, wie man das neue Motorrad für die Rennstrecke umbaut.»

Lässt sich aus diesem neuen Modell ein größeres Interesse von KTM für die Supersport-300-WM ableiten? «KTM hat vor drei Jahren ein bisschen die Lust verloren», so Freudenberg. «Wir sind damals eingestiegen und waren von Anfang an vorne dabei. Dann hat uns die FIM die ganzen Limits auferlegt, mit Gewicht und Drehzahl, bis sie uns auf Platz 10 hatten. KTM hatte gute Arbeit gemacht und das Reglement ausgereizt, dann wurden sie für ihr schnelles Motorrad bestraft. Obwohl ihnen die Lust verging, haben sie mit uns weitergearbeitet. Jetzt sind sie natürlich überrascht und erfreut, was sie mit Victor in der WM erreichen. In der IDM sind wir mit Lehmann und Geiger auch Erster und Dritter. Wenn man mal sieht, wie wenige KTM prozentual in der WM und IDM unterwegs sind, und was trotzdem für Resultate rauskommen, dann ist das bemerkenswert.»

«KTM hat wieder etwas Freude an der Klasse gefunden», ist der Teamchef überzeugt. «Ich habe bereits die Info, dass das neue Motorrad für die Rennstrecke homologiert wird. Ob wir als Team Freudenberg mit Personal von WP und KTM einen Race-Kit entwickeln, oder ob das direkt im Hause KTM gemacht wird, weiß ich noch nicht.»

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