300er-Titel vergeben: Álvaro Diaz ist Weltmeister
So wollte Alvaro Diaz nicht Weltmeister werden
Spanische Rennfahrer haben in der Supersport-WM 300 das Kommando übernommen. Seit Gründung der Nachwuchsserie im Jahr 2017 ist der Niederländer Jeffrey Buis der einzige Weltmeister, der nicht von der iberischen Halbinsel stammt.
Bei seinem Heimrennen in Barcelona verpasste WM-Leader Álvaro Diaz mit den Plätzen 2 und 4 die vorzeitige WM-Entscheidung um einen einzigen Punkt. Somit ging der 19-Jährige mit 50 Punkten auf Victor Steeman (Kawasaki) ins Saisonfinale in Portimão.
In der Superpole qualifizierte sich Diaz hinter Dirk Geiger (Kawasaki) auf Startplatz 2. Als das Rennen nach der dritten Runde nach einem Sturz von Steeman abgebrochen wurde, war das die vorzeitige Entscheidung zugunsten des Teenagers aus Valencia.
Denn in diesen Minuten bangt das Fahrerlager um das Leben des Niederländers, der nach ersten Berichten schwere Kopfverletzungen und verschiedene, lebensbedrohliche Traumata erlitt. Er befindet sich derzeit zur Behandlung im Krankenhaus in Faro.
Diaz hatte sich sicher eine Entscheidung unter anderen Begleitumständen und auf der Rennstrecke gewünscht, dennoch ist er ein verdienter Weltmeister. Der Spanier war der mit Abstand konstanteste Pilot der 300er-WM. In zehn der bisher 14 Rennen stand er auf dem Podium, davon zweimal als Sieger.
Der Yamaha-Pilot beendete mit seinem Titelgewinn auch die Siegesserie der Kawasaki Ninja 400, mit der zwischen 2018 und 2021 vier Weltmeisterschaften in Folge gewonnen wurde. Gleichzeitig ist es nach 2017 der zweite Titel für Yamaha.
Diaz fährt für das offizielle Rennteam der polytechnischen Universität Valencia, das als Ingenieurschule der Studierenden fungiert. Gegründet wurde dieses Projekt 2014 und hat bereits viele Erfolge gefeiert, unter anderem den Gewinn der nationalen 300er-Serie.