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Tom Sykes: Kawasaki Ninja 300 nichts für Powerslides

Von Ivo Schützbach
2017 kommt die neue Einstiegsklasse Supersport 300, deren Konzept von allen Seiten gelobt wird. Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes hat die im Serientrimm 39 PS starke Ninja 300 getestet.

In MotoGP sehen wir die drei Klassen Moto3, Moto2 und MotoGP, in denen mit 250, 600 und 1000 ccm gefahren wird.

Im SBK-Paddock kommt 2017 zu den Klassen Superbike (Vierzylinder mit 1000 ccm und Zweizylinder mit 1200 ccm) sowie Supersport (Vierzylinder mit 600 ccm und Dreizylinder mit 675 ccm) die Einstiegsklasse Supersport 300 hinzu, in der Youngster ab 15 Jahren mit Bikes von Honda, Kawasaki, KTM und Yamaha fahren dürfen. Wir werden völlig unterschiedliche Konzepte sehen – Einzylinder und Zweizylinder, mit 296 bis 471 ccm.

Das technische Reglement ist erst seit Ende September 2016 bekannt und noch nicht im Detail ausformuliert.

SPEEDWEEK.com setzte sich mit Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes zusammen und sprach über seine Erlebnisse auf der Ninja 300, die er zur Gaudi ein paar Runden in Jerez fuhr.

«Ein unglaublicher Unterschied zu meinem Superbike, aber das Bike macht viel Spaß», grinste der Weltmeister von 2013. «Ich hatte eine gute Zeit. Mit dem Motorrad kann man fast nicht stürzen, der Motor fährt sich sehr weich. Auch das Handling passt und vergibt durchschnittlichen Piloten sehr viel.»

Hat die im Serientrimm 39 PS starke Ninja 300 die gleiche Renn-DNA wie die ZX-10R? «Schwer zu sagen», schmunzelte Sykes. «Wie soll ich 300 ccm mit 1000 vergleichen, 39 PS mit über 200? Was man deutlich sehen kann: Kawasaki hat ein Motorrad gebaut, das einem Piloten mit wenig Erfahrung den gleichen Spaß vermittelt, wie mit einer 1000er. Sie haben versucht, alles gleich zu machen und nur einen kleinen Motor eingebaut. Das Bike bringt brutalen Fun – wenn du aber am Kurvenausgang schwarze Striche ziehen willst, dann ist dies das falsche Modell.»

Ist es der richtige Schritt von WM-Vermarkter Dorna, dass sie diese Motorräder für die kleinste WM-Klasse gewählt haben? «Das passt», meinte Sykes gegenüber SPEEDWEEK.com. «So haben junge Fahrer die Möglichkeit ins Paddock zu kommen, und die Rennstrecken kennenzulernen. So können sie sich an den Speed herantasten, das ist eine gute Idee. Ich hätte so eine Klasse gerne gehabt, als ich jung war.»

In Superbike und MotoGP gibt es ab 2017 das gleiche System, um junge Fahrer nach oben zu bringen. Sykes glaubt aber weiterhin, dass dies nicht der einzige Weg ist. «Ein guter Superbike-Fahrer wäre in MotoGP stärker, als einige der Moto2-Piloten», ist der 31-Jährige überzeugt. «Das ist für mich eindeutig. Ich habe schon in Jerez zusammen mit MotoGP-Fahrern getestet – gute Superbike-Fahrer verfügen über viel Talent und könnten es auf den besten GP-Maschinen weit bringen. Aber diese Türen sind aus verschiedenen Gründen verschlossen. Ich stimme überhaupt nicht zu, dass die besten Moto2- oder Moto3-Piloten auf einer MotoGP-Maschine besser sein sollen als die besten Superbike-Piloten.»

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