Supercross München: Gavin Faith bezwang Aranda
Im Mittelpunkt stand der neuerliche Länderkampf zwischen Frankreich und Amerika in der SX1-Klasse, andere Nationen spielten erwartungsgemäß keine Rolle. Am Ende eines langen und für Mensch und Maschine kräftezehrenden Abends setzte sich im Finale der US-Amerikaner Gavin Faith vor den beiden Franzosen Grégory Aranda und Fabien Izoird durch.
Bereits in den Vor- und Halbfinalläufen zeichnete sich ab, dass sich Faith, der Schützling von Honda-Händler Klaus Waldmann, nach seinem zweiten Platz von Chemnitz in Sachen fahrerischer Sicherheit und Selbstbewusstsein deutlich gesteigert hat. Ohne Probleme zog der Mann aus Iowa direkt ins Finale.
In den restlichen Vorläufen konnten sich Mitfavorit Kyle Chisholm (USA) und Izoird durchsetzen. Deutschlands Hoffnung Dennis Ullrich auf der 250er-Sarholz-KTM hatte Pech am Start und verpasste die Qualifikation, setzte sich aber im anschließenden Hoffnungslauf deutlich durch und war somit im Finale dabei.
Dennis Ullrich musste in den Last-Chance-Heat
Das erste Halbfinale war fest in amerikanischer Hand: Faith dominierte und sah als Erster die Zielflagge vor seinem 26-jährigen Landsmann Kyle Chisholm aus Florida. Im anderen Halbfinale sorgten Aranda und der langmähnige Izoird für einen französischen Doppelsieg. «Ulle» kam nur als Sechster ins Ziel und musste in den extrem stark besetzten Last-Chance-Heat. Dort katapultierte er die KTM sensationell sofort an die Spitze und gab diese bis zum Laufende nicht mehr ab. Dieses Glück war dem Deutschen im Finale nicht mehr hold, mehr als ein zehnter Platz war nicht drin.
Somit stand mit Gavin Faith der deutlich stärkste Pilot an diesem Abend im Konfettiregen, der Honda-Pilot war aus dem Häuschen: «Das war unglaublich. Erst das Podium in Chemnitz und jetzt der Sieg. Heute war alles perfekt. Ich danke meinem Team und meinen Eltern, die diesen tollen Moment leider nicht mit mir genießen können.»
Kontrahent Aranda war zwar enttäuscht, aber richtete den Blick sofort wieder nach vorn. «Am Anfang war ich schnell, doch dann war mein Rhythmus weg. Ich glaube aber, ich habe jetzt die Führung in der Serie, das ist super.»
Dominique Thury unterlag
In der SX2-Klasse konnte der bisherige Überflieger Dominique Thury seine Erfolgsserie nicht fortsetzen. Thury unterlag im ersten Finale seinem Teamkollegen und härtesten Rivalen Sulivan Jaulin und auch in Lauf 2 lief es nicht optimal für den jungen Sachsen. «Ich war nicht gut genug. Es ging ordentlich zur Sache zwischen mir und Sulivan, aber immer fair. A, Samstag will ich besser fahren.»
Der Franzose Jaulin, der vergangene Woche auf einer Pro-Circuit-Kawasaki beim Supercross in Genf glänzte, nahm den Schweizer Schwung mit und war nicht zu bezwingen: «Ich bin sehr zufrieden, zweimal vorsichtig gestartet und jeweils an die Spitze gefahren. Ich habe keine Fehler auf dieser schweren Strecke gemacht, das war der Schlüssel. Es war wichtig, um in den Punkten aufzuholen.»