SX München, SX1: Gavin Faith siegt, Ullrich Vierter
Die Veranstalter in München brachten mit Freestyle, Superpole und American Final mehr Show in die Olympiahalle als üblich – Supercross wurde aber auch noch gefahren und mit Jace Owen und Jake Canada flogen bereits die ersten Favoriten in den nachmittäglichen Vorläufen raus.
Im Abendprogramm stiegen die SX-Piloten mit den Halbfinals ein. Im ersten Semifinale setzte sich sofort der äußerst gut aufgelegte Gavin Faith an die Spitze, gefolgt vom Jüngeren der Musquin-Brüder, Mickael. An Position 3 kämpfte sich mit Ben Lamay ein weiterer Amerikaner und so blieb in einem spannungsarmen Rennen die Reihenfolge bis ins Ziel.
Im zweiten Halbfinale holte sich überraschend Jason Clermont den Holeshot. Der Franzose war in der Serie bisher eher unauffällig unterwegs. Der 22-jährige Honda-Pilot liess sich nicht mehr von der Spitze verdrängen und siegte vor seinen Landsleuten Lefrancois und Maillard.
Dennis Ullrich spielte in diesem Rennen keine Rolle und musste in den anschliessenden Hoffnungslauf, den er überlegen gewann und so noch ins Finale einzog.
Chemnitz-Sieger Jack Brunell erlebte dagegen in diesem Lauf einen wahren Alptraum, war chancenlos unterwegs und produzierte zu allem auch noch einen sehr spektakulären Abflug. So nahe liegen Triumph und Absturz im Supercross beieinander.
Die nun folgende Superpole ist in deutschen Hallen bislang unbekannt, bei der die Piloten einzeln Runden auf Bestzeit fahren und so die Reihenfolge am finalen Startgatter ermitteln. Hier brannte Greg Aranda die schnellste Zeit ins Münchner Rund, gefolgt von den US-Boys Ben Lamay und Gavin Faith.
Auf die Superpole folgte das Amerikanische Finale - eine Chance für die Fahrer, die sich nicht für das Finale qualifiziert hatten. Die nutzte der in die Serie zurückgekehrte Florent Richier und staubte zwar einen fetten, sportlich aber wertlosen Pokal ab, genau wie die dahinter platzierten Nicolas Aubin und Hugo Basaula.
Beim anschliessenden Höhepunkt des Abends, dem SX1-Finale, war es Gavin Faith, der die schnellste Reaktion am Gatter bewies. Am Hinterrad des Honda-Piloten platzierten sich zunächst Bobby Kiniry (USA) und Jason Clermont. Von weit hinten näherte sich schnell nach einem nicht optimalen Start Greg Aranda, der mit einem starken Tempo unterwegs und kurze Zeit später der einzige ernsthafte Verfolger von Gavin Faith war.
Kiniry fiel zurück und Clermont lieferte sich mit dem Deutschen Dennis Ullrich (Suzuki) einen recht interessanten Zweikampf, bei dem «Ulle» noch in der letzten Kurve alles riskierte, vom Franzosen aber ausgebremst wurde und als Vierter knapp am Podium vorbeifuhr.
Am Ende dominierte Gavin Faith klar den Freitagabend in der Olympiahalle und man merkte dem großgewachsenen Mann aus Iowa die Freude darüber deutlich an. «Tolle Sache, dass ich hier meinen Sieg vom Vorjahr wiederholen konnte. Der Boden hier ist super, meine Starts haben heute funktioniert und ich hoffe, dass es morgen so weitergeht. Das neue Format ist schon ok, es hilft, wenn du mal ein schlechtes Halbfinale erwischte, dann kannst du das in der Superpole ganz gut ausbügeln.»