SX Stuttgart: Greg Aranda alter und neuer König
15.600 Zuschauer konnten sich an beiden Abenden beim Auftakt des ADAC Supercross Cups in der schwäbischen Metropole davon überzeugen, dass Gregory Aranda der schnellste Pilot auf dem anspruchsvollen Kurs in der Schleyerhalle war. Das mussten auch die US-Boys Austin Politelli und Ben Lamay zur Kenntnis nehmen, die wie schon am Freitag kein Mittel gegen den zweifachen SX Cup-Champion aus Frankreich fanden.
In den Vorläufen ging es zu Beginn unspektakulär zur Sache. Nur im letzten sorgte Mitfavorit Jace Owen für Aufregung bei seinem Team, als er auf Rang 2 liegend, sich zunächst mit dem Führenden Franzosen Lefrancois in einer Kurve verhakte und zwei Runden später in derselben Kurve in den Strohballen fuhr. Das bedeutete Strafarbeit im Hoffnungslauf.
Das Halbfinale startete mit dem Holeshot des einzigen Deutschen Dominique Thury. Leider war das für den Sachsen die einige gute Nachricht des Abends. Thury stürzte ausgangs der Whoop-Sektion, musste in den Hoffnungslauf und beendete dort tief enttäuscht seinen Auftritt. «Dort bin ich in der ersten Runde gestürzt und hab mir so den Finaleinzug verbaut», ärgerte sich der KTM-Pilot. «Sorry, hatte mir den Abend auch anders vorgestellt!»
Das erste Halbfinale sicherte sich souverän Aranda vor Jace Owen und dessen Landsmann Kyle Chisholm.
Im zweiten Halbfinale dominierten wie erwartet die US-Amerikaner Lamay und Politelli. Teamchef Klaus Meyer beobachtete mit einem zufriedenen Lächeln von der Bande aus einen klaren Doppelsieg seines knallgelb gekleideten Yamaha-Duos. Auf den weiteren Plätzen landeten Jason Clermont (FRA) sowie der Engländer Jack Brunell auf der 450er Pfeil-Kawasaki.
Im anschliessenden Hoffnungslauf konnten sich Sulivan Jaulin und Ryan Breece (USA) die letzten zwei Plätze für das finale Startgatter sichern.
Das fiel gegen 23 Uhr, ein bärenstarker Jace Owen machte auf der Startgeraden kurzen Prozess und katapultierte seine Suzuki zur Führung. Von Aranda war da wenig zu sehen, der Franzose erwischte einen schlechten Start und hatte jede Menge Arbeit in den folgenden 15 Runden vor sich. Das tat er in gewohnt spektakulärer Art und Weise, doch an der Spitze konnte Owen seinen Vorsprung weiter ausbauen.
Den Sieg schon im Blick, unterlief dem Amerikaner aber zur Rennhälfte ein schwerer Fehler und er überschlug sich direkt vor der Haupttribüne unter den Augen seines entsetzten Team-Managers Jan Deitenbach. Nun war Austin Politelli an der Reihe, doch es dauerte nicht lange und der Amerikaner spürte am Hinterrad den Atem des Verfolgers Gregory Aranda.
Aranda machte kurzen Prozess mit Politelli und beendete auch den zweiten Abend in Stuttgart entsprechend der Nummer auf seinem Plate auf Position 1. Der Franzose widmete den Sieg seinem schwer geprüften Heimatland. «Nachdem ich am Start in das Gatter fuhr, konnte ich gut durchs Feld fahren und freue mich über den Sieg. Ich bin heute für mein Land gefahren, meine Gedanken sind bei meinen Landsleuten», sagte der alte und neue 'König von Stuttgart'.
Die Plätze auf dem Podium belegten Austin Politelli und Ben Lamay. Die beiden Aranda-Jäger brauchen allerdings für das Rennen kommendes Wochenende in der Münchner Olympiahalle eine zündende Idee, um die Siegesserie von Aranda zu stoppen.
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