Thury scheitert trotz spektakulärem Motorrad-Wurf!
Dominique Thury
Es war schon ein ungewohntes Bild, als am Samstag nach dem zweiten Halbfinale die Halle tobte und auf der Strecke Fahrer und Verantwortliche ratlos auf die digitale Anzeigetafel starrten. In einem Herzschlagfinale um den letzten Startplatz für den Endlauf der SX1-Klasse waren der Deutsche Thury und der Franzose Lefrancois zusammengerasselt und die Mehrzahl der knapp 4000 Fans forderten eine Entscheidung zugunsten des sächsischen Lokalhelden. Doch nach schier endlosem Warten fiel die Wahl auf den Franzosen und das Wort zum Samstag von «Nique» Thury negativ aus.
«Heute war ich nicht zufrieden», gestand Thury. «Ich hatte im Halbfinale alles selbst in der Hand, aber dann hat mich Lamay im Waschbrett kassiert und ich konnte es nicht verhindern. Dazu kam in der letzten Kurve noch Lefrancois innen rein und wollte mich rausdrücken. Ich hab gegengehalten und wir sind beide in der Zielanfahrt hingefallen. Ich hab dann meine KTM in Richtung Ziel schnippen lassen, aber leider umsonst. Im anschließenden ‚Last Chance‘ lief dann nicht mehr viel, ich hab zwar alles gegeben, aber Clarke, der vor mir lag, ist immer schön Zick-Zack gefahren, obwohl ich viel schneller war.»
Bereits am Vortag lief es nicht optimal für den KTM-Piloten, Thury unterlief ein finaler Fehler mit schmerzhaften Folgen. «Am Freitag ging es für mich relativ leicht ins Finale. Dort kamen dann die ersten Fehler und am Ende leider ein Abflug, bei dem mich das Motorrad traf. Da war kurz die Luft weg und es war mir nicht mehr nach Weiterfahren zumute.»
Thema des Wochenendes war definitiv das an sich schon schwere Waschbrett, doch Streckenbauer Freddy Verherstraeten hatte mit einer Spitzkurve im Ausgang den Piloten eine zusätzliche Denkaufgabe verordnet. «Das Waschbrett war schon anspruchsvoll aufgrund der Kurve zum Schluss», meinte Thury. «Es gab nur zwei Möglichkeiten, entweder die Kurve außen zu fahren und richtig Zeit zu verlieren oder die Kurve innen zu nehmen mit dem Risiko, beim Herunterbremsen zu stürzen. Deswegen haben wir auch so viele Stürze gehabt.»
Trotz des sportlich durchwachsenen Heimspiels zeigte Dominique Thury unmittelbar nach seinem letzten Lauf Größe und bedankte sich vor allem beim tollen Chemnitzer Publikum. «Ich glaube, ohne dieses Publikum wäre ich heute stinksauer und enttäuscht, das war super, wie die Fans mich hier zwei Tage unterstützt haben. Alles in allem war es nicht das Wochenende, das ich mir erhofft hatte, aber es geht weiter und zwar in Dortmund.»