NW200: Glenn Irwin (Ducati) wiederholt Superbike-Sieg
Auch das Hauptrennen wird eine Beute von Glenn Irwin (Ducati)
Alle Aufmerksamkeit wendet sich dem abschließenden Superbike-Rennen zu, das dem North West 200 den Namen gibt. Hier zählt der Sieg mehr als bei jedem anderen Rennen und auch das Preisgeld ist um einiges höher. Irwin hat den kleinen Vorteil, im Gegensatz zu seinen Rivalen nur ein Rennen bestritten und damit die größten Kraftreserven zu haben.
Während Irwin von der Pole-Position gelingt und er die Führung vor Dean Harrison, Michael Rutter und Peter Hickman übernimmt, steigt die BMW von Michael Dunlop unkontrolliert in die Höhe. Mit viel Glück kann der Nordire einen Sturz verhindern und sich auf die Verfolgung der Top-4 machen.
Doch noch bevor die Fahrer aus der ersten Runde zurück sind, wird das Rennen wegen eines Zwischenfalls im «Ballysally Roundabout» gestoppt, um die Strecke zu säubern.
Nach einer mehr als zwanzigminütigen Pause werden die Piloten wieder auf die 14,436 Kilometer lange Strecke geschickt, die die Städte Portstewart, Coleraine und Portrush verbindet. Wenn nicht gerade das North West 200 ausgetragen ist, ist dieser Teil von Nordirland eine beschauliche Gegend, die zum Fischen oder zum Golf spielen einlädt.
Es ist wieder Irwin, der sich als Erster Richtung «York Corner» aufmacht und es ist wieder Harrison, der am Hinterrad der Ducati Panigale klebt. Dunlop kommt dieses Mal besser von der Startlinie weg und es ist sein Tyco-BMW-Teamkollege Seeley, der viele Plätze verliert, weil ihm der Start misslingt.
Vor allem in den Beschleunigungsphasen aus den Schikanen heraus vermag Irwin seinen Vorteil des besseren Drehmoments ausnützen. Nach der erste Runde lässt er sich einen 3,5-Sekunden-Vorsprung auf Harrison anzeigen. An der dritten Stelle liegt Rutter vor Dunlop, Martin Jessopp und Johnston. Seeley liegt nur an der zwölften Stelle.
Sowohl Harrison, als auch Hickman überschießen in einer Schikane und verlieren wertvollen Boden auf eine mögliche Top-3-Platzierung. Nach Runde 2 führt Irwin 3,9 Sekunden vor Dunlop, Johnston, Rutter, Jessopp, Hickman, Conor Cummins, Johnson, Harrison, James Hillier und Seeley, der Ian Hutchinson auf Platz 12 verdrängt.
Das Rennen scheint eine einsame Geschichte zugunsten von Irwin zu werden. Obwohl er nicht unter Druck steht, gelingt ihm eine Runden in 4:22,945 und bleibt damit nicht einmal eine Sekunde über dem Rundenrekord, der vom Zweitplatzierten Dunlop mit einer Zeit von 4:22,095 (Schnitt 198,282 km/h) seit dem Jahr 2016 gehalten wird.
Nach Runde 4 sind die ersten beiden Plätze bezogen. Irwin führt mit 5,399 Sekunden vor Dunlop, der seinerseits 4,817 Sekunden Vorsprung auf Johnston hat, der sich einen harten Fight mit Rutter, Cummins und Jessopp um den dritten Rang liefert. Auch Harrison holt auf diese Vier-Mann-Gruppe auf und könnte noch in diesen Kampf eingreifen.
Johnston versucht alles, um seine Gegner auf Distanz zu halten. Für den Nordiren, der das erste Superbike-Rennen an der vierten Stelle beendet hatte, wäre es die erste Podiumsplatzierung als Honda-Werksfahrer und eine gute Generalprobe für die bald anstehenden Rennen zur Tourist Trophy auf der Isle of Man.
Dunlop lässt in den letzten verbleibenden Runden nichts unversucht, um nochmals in Schlagdistanz zum Führenden zu kommen. Vor den letzten 14,436 Kilometer beträgt sein Rückstand auf Irwin 4,788 Sekunden. Im Ziel sind es 9,962 Sekunden, weil er im letzten Umlauf noch massive Probleme mit seinem Hinterreifen bekam.
Den Vierkampf um die dritte Position entscheidet Johnston vor Jessopp, Cummins, Harrison und Rutter für sich. Während es für Seeley nur für den zehnten Rang reicht, gibt es für Toni Rechberger ein weiteres gutes Ergebnis beim North West 200. Der Österreicher bringt seine Suzuki an der 22. Stelle ins Ziel.