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Peter Hickman (BMW): «Es gibt nichts Vergleichbares»

Von Helmut Ohner
Der Brite Peter Hickman bescherte der BMW M1000RR den ersten Sieg bei der Tourist Trophy

Der Brite Peter Hickman bescherte der BMW M1000RR den ersten Sieg bei der Tourist Trophy

Die Tourist Trophy ist für die meisten Straßenrennfahrer die ultimative Herausforderung. Auch der britische Rundenrekordhalter Peter Hickman weiß, dass es auf der Welt nichts Vergleichbares gibt.

Drei Jahre mussten die Straßenrennfahrer nach der coronabedingten Pause warten, bis die Rennen zur Tourist Trophy wieder abgehalten werden konnten. Neben Michael Dunlop und Dean Harrison galt Peter Hickman als einer der großen Favoriten. Und der Brite aus dem Gas Monkey Garage by FHO Racing Team wurde dieser Rolle gerecht.

Hickman, der den Rundenrekord bei der TT hält, ist mit einem überlegenen Sieg im Superbike-Rennen in die Rennwoche gestartet. Damit hat er den ersten TT-Sieg für die BMW M 1000 RR eingefahren. Zwei Tage später blieb er auch im Rennen der Superstock-Klasse siegreich. Am heutigen Tag wird er auf seiner BMW die prestigeträchtige Senior-TT bestreiten.

Im Interview spricht der erfolgreiche BMW-Pilot über die Tourist Trophy auf der Isle of Man, den einzigartigen über 60 Kilometer langen Snaefell Mountain Course, seine spezielle Vorbereitung und die Stärken seines Motorrades.

Wie sehr haben Sie es vermisst, auf der Isle of Man Rennen zu fahren?
«Ja, die TT ist zwei Mal ausgefallen, und es waren insgesamt drei Jahre, in denen keiner von uns hier gefahren ist. Das war eine lange Zeit, aber es ist schön, zurück zu sein. Ich bin sehr zufrieden damit, wie die Bikes funktionieren, und die Strecke wurde super vorbereitet. Die Organisatoren haben einen großartigen Job gemacht. Es gibt einiges an neuer Infrastruktur, was die Strecke und die Organisation angeht. Das hilft uns Fahrern und Teams. Das zeigt, dass die Organisatoren versuchen, die Veranstaltung noch besser zu machen, nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für uns Teams und Fahrer, was unseren Job einfacher macht. Es ist klasse, diesen Fortschritt zu sehen.»

Wie bereiten Sie sich auf Road Races wie die Isle of Man TT vor?
«Ich bin mir nicht ganz sicher, ob man sich auf die Isle of Man TT überhaupt vorbereiten kann. Es ist etwas so Einzigartiges und anderes. Ich fahre ja bereits in der British Superbike Championship, also bin ich rennfit, ich bin auf dem Bike, und beim fahren fühle ich, dass ich im Kopf fokussiert bin. Der Fahrstil hier ist anders als das, was ich normalerweise mache. Dennoch habe ich nicht das Gefühl, dass es notwendig wäre, mich direkt darauf vorzubereiten. Ich denke, das was ich mache, bereitet mich genug vor.»

Sie fahren bereits seit einigen Jahren auf der Isle of Man – wie bereiten Sie sich vor, wenn es darum geht, den Mountain Course zu kennen?
«Das ist meine siebte TT, meine erste war 2014. Von 2014 bis 2019 habe ich keine verpasst. Und was dann in der Welt passiert ist, hat natürlich dazu geführt, dass wir in den letzten Jahren nicht hier waren. Doch um ehrlich zu sein, hat sich die Strecke nicht allzu sehr verändert. Es gibt ein paar Abschnitte mit einem neuen Belag, aber das Layout des Kurses ist natürlich gleichgeblieben. Es ist eine lange Strecke, mit 60 Kilometern oder 37 ¾ Meilen. Es gibt also eine Menge, an das man sich erinnern muss. Ich weiß gar nicht, wie viele Kurven es gibt. Jemand hat gesagt, es seien rund 260 Kurven, aber um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung. Als ich hierher zurückgekehrt bin, hatte ich von 2019 bis vor zwei, drei Monaten, als wir im März zum TT-Launch hier waren, keine Runde hier gedreht. Aber es hat sich nicht viel verändert. Und ich habe nichts vergessen, was ein Bonus ist. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich irgendwo verloren wäre. Ich freue mich, wieder hier zu sein, und das Motorrad und die Arbeit mit dem Team machen mir Spaß.

Welche Fähigkeiten muss man als Fahrer mitbringen, um bei der Isle of Man TT zu fahren? Und muss man auch ein bisschen verrückt sein?
«Spezielle Fähigkeiten für die Isle of Man TT – ich glaube nicht, dass es die unbedingt braucht. Vielleicht muss man ein bisschen verrückt sein, ich weiß es nicht. Ich denke nicht, dass ich verrückt bin, aber Leute sagen mir, ich sei es. Um ehrlich zu sein: Es ist ein kalkuliertes Risiko. Es ist einfach ein wunderbarer Ort. Es gibt nichts auf der Welt wie die Isle of Man TT.»

Welcher Abschnitt der Strecke gefällt Ihnen am besten und warum?
«Diese Frage wird mir oft gestelle. Meine Antwort: Das ist von der Start- bis zur Ziellinie. Der gesamte Kurs ist fantastisch. Es gibt keinen Abschnitt, der mir nicht gefällt. Es gibt Teile, die technischer und schwieriger sind, und es gibt Abschnitte, die dir Respekt einflößen und dafür sorgen, dass du wirklich sichergehst, höchstkonzentriert zu sein. Doch insgesamt ist es einfach eine wunderbare Strecke. Sie bietet etwas von allem, überall. Sie ist lang, es gibt massive Höhenunterschiede, es gibt Bodenwellen, es gibt ebene Abschnitte. Es gibt wirklich alles. Es ist unglaublich, auf dieser Strecke zu fahren.»

In diesem Jahr fahren Sie zum ersten Mal mit der BMW M1000RR bei der Isle of Man TT. Fühlt sich die Maschine anders an als die, die sie früher hatten? Wie ist es, hier mit ihr zu fahren?
«Es ist anders, hier mit der BMW M1000RR zu fahren als mit den Motorrädern der Vorjahre. Es ist definitiv gut zu fahren, bisher hat es mir riesigen Spaß gemacht. Und ich denke, dass da auch noch mehr möglich ist. Ich bin mit dem Bike schon 2021 in der British Superbike Championship gefahren. Wir haben die Meisterschaft als Fünfte beendet, haben ein paar Rennen gewonnen, und so verstehe ich das Bike schon sehr gut, was eine gute Ausgangslage für die Isle of Man war. Ich musste jetzt nicht das Bike verstehen, sondern es auf dieser Strecke verstehen. Für mich ist die BMW M1000RR ein Motorrad, das einfach zu fahren ist. Ich denke, das ist eine ihrer großen Stärken. Denn wenn ein Bike einfach zu fahren ist, kannst du einfacher und schneller das Beste aus ihm herausholen.»

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