Trotz außergewöhnlicher Resultate ist Datzer sauer
Der Deutsche David Datzer gehört längst zu den besten Straßenrennfahrern der Welt
David Datzer reiste unvoreingenommen nach Nordirland, um erstmals beim North West 200 an den Start zu gehen. Wegen einer fiebrigen Verkühlung musste er auf den «Newcomers Day», der vom Veranstalter Mitte Februar organisiert wurde, verzichten, deshalb konnte er sich erst unmittelbar vor dem ersten Training ein Bild von der Highspeed-Strecke, die die Städte Portstewart, Coleraine und Portrush verbindet, machen.
Bereits im Qualifying war nicht zu erkennen, dass ihn fehlende Streckenkenntnisse einbremsen könnte. Der deutsche BMW-Fahrer mischte munter mit. Sowohl in der Superstock-, als auch in der Superbike-Klasse markierte er die 17. Zeit und ließ dabei viele prominente Straßenrennfahrer hinter sich. Mit der Superstock-Maschine war der aus Vilsbiburg kommende Bayer damit sogar der mit Abstand schnellste Newcomer.
Am Donnerstag fand das erste Superstock-Rennen statt. Nach dem Start ordnete sich Datzer an der zwölften Stelle ein. In der vierten Runde versagte ohne Vorwarnung die Gasannahme. Ein Problem, das zum ersten Mal auftrat. Trotz der verständlichen Hektik bewahrte er einen kühlen Kopf. Nach einem Restart ging es weiter. Auf Rang 13 zurückgefallen konnte er noch zwei Plätze gutmachen, dann erfolgte wegen eines Unfalls der Abbruch.
Am Samstag lief es im ersten Lauf der Superbike-Kategorie noch besser. Als hätte er bereits über hundert Runden auf der mit vier Schikanen gespickten Strecke gedreht, duellierte er sich mit James Hillier. Bei Halbzeit des über sechs Runden gehenden Rennens lag er nur vier Zehntelsekunden hinter dem britischen TT-Sieger auf Rang 7. Weil abermals ein schwerer Sturz für den Abbruch sorgte, wurde Datzer um die Chance eines finalen Angriffes gebracht.
Zwei Ausfälle wegen eines technischen Defekts konnte die Freunde des Familienvaters, der mit Frau und Kind im Wohnmobil abgereist war, nicht trüben. «Im Superbike-Rennen waren mit Glenn Irwin, Davey Todd, Dean Harrison, Michael Rutter, John McGuinness und James Hillier nur die Besten der Besten des Straßenrennsports vor mir. Das gesamte Team MTP-Racing by Syntainics kann mehr als stolz auf unsere Leistung», merkte Datzer an.
Nur eines stößt dem redseligen Motorradmechaniker, der am kommenden Wochenende in Hořice am «300 Kurven von Gustav Havel»-Rennen teilnehmen wird, sauer auf. Die BBC sorgte zwar wie in den Jahren davor für einen Live-Stream, aber niemand vom gesamten Moderatorenteam nahm Notiz von den bemerkenswerten Resultaten des ehrgeizigen BMW-Piloten. «Wer berichtet außer den deutschen Medien über uns? Leider niemand!»