Lukas Maurer mit Schmerzen, Motorschaden und Leihgabe
Der Schweizer Lukas Maurer
Gleich zu Beginn des North West 200 musste Lukas Maurer einen herben Rückschlag einstecken. Ein von einem Gegner aufgewirbelter Stein traf den Mittelfinger seiner rechten Hand. In einem Foto, das der Eidgenossen auf seinen sozialen Kanälen veröffentlichte, war die Schwere der Verletzung deutlich zu erkennen. «In der zweiten Runde hat mich ein Stein bei über 300 km/h genau am selben Finger getroffen, den ich mir vor vier Wochen schon gebrochen habe. Natürlich ist dieser nun wieder entzwei», kommentierte er das Bild.
Trotz der starken Schmerzen entschied die Rennleitung, Maurer am Donnerstag zum zweiten Training zuzulassen und obwohl er die Vorderradbremse nicht in gewohnter Weise betätigen konnte, schaffte der Kawasaki-Pilot sogar eine deutliche Verbesserung seiner Zeiten. «Es war mir nicht möglich so spät zu bremsen, wie ich gerne gewollt hätte. Aber immerhin konnte ich dank der guten Medikamente, die mir vom Rennarzt gegeben wurden, fahren.»
Wie seit einigen Jahren üblich fand das erste Superstock-Rennen bereits am Donnerstagabend statt. «Mein Start war gut und ich konnte einige Plätze gutmachen. In der ersten Runde habe ich mich verschätzt und musste in einer Schikane durch den Notausgang. Daher habe ich viele Positionen verloren. Schritt für Schritt habe ich mich zurückgearbeitet, doch in der zweiten Runde, hat das Motorrad plötzlich an Leistung verloren, dadurch konnten mich wieder einige Kontrahenten überholen. Am Ende wurde ich aber immerhin 15. von 50 Startern.»
Im Fahrerlager dann die nüchterne Erkenntnis für Maurer. «Wir haben festgestellt, dass mein neues Motorrad Motorschaden hat.»
Die Rettung für den Führenden der International Road Racing Championship kam in Form seines Landsmannes Olivier Lupberger, der Maurer selbstlos sein Reservemotorrad für die beiden Superbike-Rennen und den zweiten Lauf der Superstock-Klasse überließ. «Weil ich das Bike vorher nicht testen konnte, entsprach die Fahrwerksabstimmung nicht meinen Bedürfnissen. Damit kam ich nicht wirklich gut zurecht. Mein vorrangiges Ziel war, die Maschine sturzfrei zurück zu bringen. Mehr als Platz 18 war unter diesen Umständen nicht drin.»
«Für das zweite Superstock-Rennen habe ich einige kleine Änderungen vorgenommen. Für große Umbauten war zu wenig Zeit zwischen den Rennen. Das Bike lag mir nun etwas besser und ich konnte mich trotz großen Schmerzen auf Platz 14 nach vorne fahren. Am abschließenden Superbike-Rennen habe ich dann nicht mehr teilgenommen, die Schmerzen waren einfach zu groß. Meine rechte Hand hat nicht mehr so reagiert, wie ich das gerne gewollt hätte. Das Risiko zu stürzen war zu hoch. Auch wenn es nicht so gelaufen ist, wie ich es mir gewünscht habe, kann ich unter den schwierigen Bedingungen mit den Resultaten zufrieden sein.»