MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Emotionaler Heimsieg von Ryan und Callum Crowe

Von Helmut Ohner
TT-Sieger Ryan und Callum Crowe

TT-Sieger Ryan und Callum Crowe

Zur Freude der heimischen Zuschauer gewinnen Ryan und Callum Crowe das erste Seitenwagen-Rennen und treten damit in die Fußstapfen ihres Vater Nick Crowe, der in seiner Karriere fünfmal gewinnen konnte.

Nachdem mit Ben Birchall/Kevin Rousseau einer der Mitfavoriten nach einem Trainingsunfall nicht am ersten Seitenwagen-Rennen teilnehmen kann, sind die Rollen klar verteilt. Ryan und Callum Crowe, die im Qualifying ihre bis dahin schnellste Runde in den Asphalt gebrannt haben, haben als Schnellste im Training automatisch die Favoritenrolle. Pete Founds/Jevan Walmsley sind laut Papierform ihre schärfsten Konkurrenten im Kampf um den Sieg. Tim Reeves/Mark Wilkes und Alan Founds/Rhys Gibbons sind Anwärter auf den letzten Platz auf dem Podium.

Crowe/Crowe übernehmen rasch das Kommando. Bei Glen Helen haben sie bereits fünf Sekunden Vorsprung auf Founds/Walmsley. Um Platz 3 ist ein heißer Kampf entbrannt. Lee Crawford/Scott Hardie, Lewis Blackstock/Patrick Rosney, Founds/Gibbons, Reeves/Wilkes, Todd Ellis/Emmanuelle Clément und Daryl Gibson/Tom Christie trennen nicht einmal vier Sekunden. Für den mit 17-TT-Siegen erfolgreichsten Seitenwagenfahrer Dave Molyneux und seinem Beifahrer ist das Rennen schon vor der ersten Zwischenzeit zu Ende.

Nach den ersten 60,725 Kilometern auf dem unvergleichlichen Snaefell Mountain Course führen die Lokalmatadore etwas über zwölf Sekunden auf Founds/Walmsley. Blackstock/Rosney, die auch in der britischen Meisterschaft um den Titel kämpfen, haben sich auf dem dritten Platz festgesetzt. Knapp dahinter Founds/Gibbons, Crawford/Hardie und Reeves/Wilkes. Die zweifachen Weltmeister und TT-Newcomer Ellis/Clément überraschen mit Platz 7 nach dem ersten Umlauf. Der Niederländer Wiggert Kranenburg – er ist der Schwiegersohn des früheren deutschen Seitenwagen-Haudegens Eckart Rösinger – liegt mit seinem Beifahrer Jermaine van Middegaal bei ihrem TT-Debüt an der 20. Stelle.

Die Crowe-Brüder fliegen förmlich ihrem ersten TT-Sieg entgegen. Sie könnten in die Fußstapfen ihres Vaters Nick Crowe treten, der fünf Mal bei der Tourist Trophy erfolgreich blieb. Die Spannung im Kampf um die erste Position hat sich verflüchtigt. Founds/Walmsley liegen unbedrängt an der zweiten Stelle. Lediglich um den letzten Platz auf dem Podium ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, wobei sich Founds/Gibbons mit einer unglaublichen Runde einen leichten Vorteil auf ihre ersten Verfolger Blackstock/Rosney erarbeitet haben.

Crowe/Crowe lassen sich den Sieg nicht mehr aus den Händen nehmen, obwohl sie auf der letzten Runde etwas lockerer angehen. Sie schaffen, worauf die Einheimischen schon so lange gewartet haben. Seit 2014 Dave Molyneux im zweiten Rennen hat es kein Manxman mehr geschafft, auf die oberste Stufe des Siegertreppchens zu steigen. Das Podium ist im ersten Seitenwagen-Rennen eine Familienangelegenheit, auch Pete (2.) und Alan Founds (3.) sind Brüder und Rhys Gibbons ist der Neffe der beiden.

Ergebnis Seitenwagen 1
1. Ryan und Callum Crowe (GBM), Honda LCR. 2. Pete Founds/Jevan Walmsley (GB), Honda DDM, 26.894 sec zur. 3. Alan Founds/Rhys Gibbons (GB), Yamaha LCR, +101,274 sec. 4. Lewis Blackstock/Patrick Rosney (GB), Yamaha LCR. 5. Lee Crawford/Scott Hardie (GB), Kawasaki LCR. 6. Tim Reeves/Mark Wilkes (GB), Honda LCR. 7. Todd Ellis/Emmanuelle Clément (GB/F), Yamaha CES. 8. John Holden/Frank Claeys (GB/B), Suzuki Christie. 9. John Saunders/James Saunders (GB), Yamaha LCR. 10. Conrad Harrison/Ashley Moore (GB), Yamaha Ireson. Ferner: 17. Wiggert Kranenburg/Jermaine van Middegaal (NL), Honda LCR. 20. Renzo van der Donght/Vale van der Donght (B), Suzuki LCR.

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