MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Tourist Trophy: Streunende Hunde, brechende Räder

Von Mike Powers
Auslaufzonen gibt es auf der Insel Man keine

Auslaufzonen gibt es auf der Insel Man keine

Haben die Fahrer bei der Tourist Trophy bereits mit dem Leben abgeschlossen? Warum suchen sie die Gefahr? Josh Brookes gewährt tiefe Einblicke.

«Ich bin die Strecke die letzten vier Jahre mehrfach abgefahren, die letzten sechs Monate habe ich meinen Kopf in Bücher gesteckt und alles über die Geschichte der Tourist Trophy gelernt», erzählte Joshua Brookes SPEEDWEEK.com nach seinem ersten Training auf der Insel Man am Samstag. «Mich interessiert die TT wirklich. In der Schule tat ich mir mit dem Lernen immer schwer, ich konnte sie nicht schnell genug verlassen. Es ist also sehr untypisch für mich, was ich tat.»

«Die Tourist Trophy zu fahren ist etwas anderes», weiß der aktuell Dritte der Britischen Superbike-Meisterschaft. «Sie ist mein Leben. Welch größeren Anreiz könnte es geben, als am Leben zu bleiben? Wenn dich das nicht anstachelt zu lernen und zu üben, was dann? Die Furcht davor einen schlimmen Fehler zu machen und die Konsequenzen daraus zu tragen stacheln mich an, alles richtig zu machen. Ich habe ganz sicher mehr über die TT gelesen als über irgendetwas sonst in meinem Leben. Ich bin auch etwas stolz darauf, was ich alles gelernt habe. Aber man hört nie auf zu lernen, das sagt sogar John McGuinness. Aber ich glaube, dass ich so viel gelernt habe, wie vor meinen ersten Runden im Training möglich war. Jetzt wird es langsam Zeit, dass wir Rennen fahren.»

Die dunkelsten Seiten des Rennsports erlebt

«Auf der Rundstrecke wurden viele Fahrer getötet oder verletzt», weiß der ehemalige Superbike- und Supersport-WM-Pilot. «Aber die öffentliche Meinung ist, dass Straßenrennen gefährlicher sind. «Bevor ich vor vier Jahren nach Großbritannien zurückkehrte, kamen in meiner Rennklasse in Australien vier Fahrer ums Leben. Nicht meine besten Freunde, aber Piloten, gegen die ich jahrelang fuhr. Ich habe die Extreme und die dunkelsten Seiten des Rennsports erlebt. Meine größte Angst bei der TT ist nicht, dass mir beim Bremsen die Auslaufzone ausgeht, oder dass ich einen Highsider produziere. Ich fürchte mich viel mehr davor, dass ein Rad kollabiert oder ein Hund vor mir auf die Straße rennt. Es ist beängstigend – und doch will ich es tun. Der Nervenkitzel überwiegt meine Angst. Der Tod ist lange genug, du musst die Zeit auf Erden genießen. Ich will kein alter Mann werden, der all die Dinge bereut, die er nie getan hat.»

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