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NW 200: William Dunlop gewinnt Bruderkampf

Von Helmut Ohner
William Dunlop

William Dunlop

In einem dramatischen Duell gewinnt William Dunlop vor seinem jüngeren Bruder Michael das Rennen der Klasse Superbike.

Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es für die meisten Piloten für das Superbike-Rennen zurück auf den Triangel-Kurs zwischen den Städten Portrush, Portstewart und Coleraine. Die Strecke ist mittlerweile nach einem erneuten Regenguss durchgehend nass. Nach zwei Besichtigungsrunden wird entschieden, mit dem Start zuzuwarten, weil es unter diesen Bedingungen zu gefährlich ist. Die Renndistanz wird von sieben auf fünf Runden verkürzt.

Unmittelbar vor dem Start entscheiden sich der zwölffache North-West-200-Sieger Alastair Seeley und Lee Johnston nach ihren Stürzen im vorangegangenen Supersport-Rennen nicht anzutreten.

Mehr als eine Stunde müssen die verbliebenen 48 Piloten in der Startaufstellung ausharren, bis es für sie endlich losgehen kann. Der Regen hat inzwischen nachgelassen, die Schirme sind wieder abgespannt.

Ian Hutchinson, der sich bei einem Trainingssturz eine schmerzvolle Handverletzung zugezogen hatte, sticht vor Michael Rutter als Erster in die York-Schikane. Der Brite setzt sich sofort von seinen Verfolgern ab, dahinter tobt eine wahre Windschattenschlacht. Am Ende der ersten Runde lautet die Reihenfolge Hutchinson, William Dunlop, Conor Cummins, Gary Johnson, Michael Rutter, Dan Kneen und Guy Martin. Horst Saiger, der vom elften Startplatz das Rennen aufgenommen hat, wird auf Platz 16 geführt.

William Dunlop geht in der zweiten Runde auf der langen Geraden zur University-Kurve in Front. Cummins und Hutchinson kollidieren vor Mother’s Cross, können ihre Fahrt allerdings fortsetzen. Sie müssen dabei allerdings durchs Gras und verlieren einiges an Boden auf den Führenden.

Auf der dritten Runde schnappt sich Michael Dunlop zuerst Michael Rutter und kurz danach auch Hutchinson und setzt sich hinter seinem älteren Bruder und Cummins an die dritte Stelle. Saiger ist 13. mit guten Chancen auf einen Top-10-Platz.

Im vorletzten Umlauf geht Michael Dunlop auch noch an Cummins vorbei. Sein Rückstand auf seinen Bruder scheint zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits unaufholbar, sein Rückstand beträgt vor der letzten Runde 2,617 Sekunden. John McGuinness gibt das Rennen auf, die Schmerzen in seiner Hand sind zu stark.

Michael startet eine unglaubliche Aufholjagd auf seinen Bruder. Immer kleiner der Abstand zwischen beiden. In einem unglaublichen Manöver tauschen beide ihre Positionen, nur um in der Bremszone wieder die alte Reihenfolge herzustellen. William Dunlop gewinnt vor Michael und Conor Cummins. Saiger kann sich tatsächlich noch den zehnten Platz in diesem schwierigen Rennen sichern.

Resultat
1. William Dunlop (Nordirland), Suzuki, 5 Runden in 24.02,050. 2. Michael Dunlop (Nordirland), BMW. 3. Conor Cummins (Isle of Man), Honda. 4. Michael Rutter (Großbritannien), BMW. 5. Ian Hutchinson (Großbritannien), Yamaha. 6. Simon Andrews (Großbritannien), BMW. 7. Gary Johnson (Großbritannien), Honda. 8. Josh Brookes (Australien), Yamaha. 9. Guy Martin (Großbritannien), Suzuki. 10. Horst Saiger (Österreich), Kawasaki.Ferner: 17. Didier Grams (Deutschland), BMW. 21. Marc Fissette (Belgien), Suzuki.

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