Nie wieder Deutschland? Roczen will US-Bürger werden
Ken Roczen will die US-Staatsbürgerschaft annehmen – mit weitreichenden Folgen
In einem Monat beginnt im kalifornischen Anaheim die AMA-Supercross-Saison 2019. HRC-Honda-Werksfahrer Ken Roczen wird erstmals nach zwei Jahren wieder frei von Verletzungsproblemen in ein neues Jahr gehen. Momentan steckt der Blondschopf in der Intensivphase seiner Vorbereitung. Im Vorfeld der neuen Saison sorgt der gebürtige Mattstedter jetzt jedoch für Diskussionen wegen seinen Ambitionen auf eine US-Staatsbürgerschaft.
In einem Interview hat Roczen, der im vergangenen Oktober seine US-Freundin Courtney Savage geheiratet hat, nun unterstrichen, dass er die US-Staatsbürgerschaft anstrebt. Hier liegt aber genau das Problem, denn Doppelstaatsbürgerschaften werden seitens Deutschland nur in der EU oder für die Schweiz akzeptiert. In Deutschland werden Doppel-Staatsbürgerschaften für andere Länder nur unter ganz besonderen Voraussetzungen anerkannt. Zudem müssen im Zuge des Verfahrens spezielle Genehmigungen eingeholt werden.
Roczen, der im Jahr 2011 in Europa gegen Jeffrey Herlings den MX2-WM-Titel für Red Bull KTM geholt hat und dann in die USA gewechselt ist, hatte in einem ausführlichen Gespräch mit der US-Motocross-Zeitschrift «Motocross Action», das am Dienstag erschienen ist, angekündigt, er wolle die US-Staatsbürgerschaft annehmen und auch nicht nach Deutschland zurückkehren. Und weiter: «Da Deutschland aber hier keine Doppelstaatsbürgerschaften erlaubt, werde ich dann Amerikaner.»
In der Praxis würde dies klarerweise bedeuten, dass der 24-Jährige als US-Staatsbürger künftig auch nicht mehr für Deutschland am Motocross der Nationen (MXoN) teilnehmen könnte und somit wohl eine riesige Enttäuschung bei seinen vielen deutschen Fans auslösen würde.