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Dominique Thury: «Die beste Saison meines Lebens»

Von Thoralf Abgarjan
Dominique Thury in Daytona

Dominique Thury in Daytona

P24 in der US-Westküstenmeisterschaft war zwar nicht das erklärte Ziel von Dominique Thury (Yamaha), aber seine Leistung im ersten US-Jahr war mehr als respektabel. Nun freut er sich auf die nächste Herausforderung.

Am 29. Mai beginnen in Pala/Kalifornien die US Nationals. Neben HRC-Star Ken Roczen könnte noch ein weiterer deutscher Fahrer am Startgatter stehen: Dominique Thury, der Glücksritter aus Sachsen, der sein Schicksal in die eigenen Hände genommen hat und zusammen mit seinem Hund Bailey aus Europa in die USA wechselte.

Bereits beim Supercross in Atlanta deutete er an: «Ich würde gern die US Nationals fahren, aber ich werde nicht so viel Geld in die Hand nehmen, wie ich für Supercross ausgegeben habe. Ich werde mir hier eine 450er Yamaha kaufen und weiterhin bei Club MX trainieren. Ich werde versuchen, ein oder zwei Rennen der Nationals zu fahren, vielleicht auch als Ersatzfahrer.»

Sein Ziel für die Supercross-Saison war eine Top-10-Platzierung. P24 war am Ende zwar nicht sein Traumergebnis, aber trotzdem zieht der Deutsche eine positive Bilanz. «Es ging alles so schnell, dass ich erstmal ein bisschen Zeit brauche, um das Ganze zu verarbeiten», erklärte Thury über die sozialen Medien.

Thury musste sich in den USA ganz allein durchbeißen. Zwar hat er bei 'Club MX' eine gute Infrastruktur und optimale Trainingsbedingungen vorgefunden, aber auch hier musste er immer wieder in Vorleistung gehen. Thury und das Team müssen ohne Werksunterstützung klarkommen. Die komplette Saison wird durch Eigenleistung und Sponsoren finanziert. «Für eine Veranstaltung wie die in Atlanta muss ich nur für Startgeld, Helferband, Mechaniker, Hotel, Sprit usw. fast 4.000 Dollar ausgeben. Wenn also jemand noch Sponsoren kennt, die sich einbringen wollen, sind diese sehr willkommen.»

Trotz aller Schwierigkeiten bereut Thury seinen Wechsel in die USA nicht. «Die Saison hatte ihre Höhen und Tiefen. Viele persönliche Ziele habe ich erreicht, für einige brauche ich wohl noch einen Versuch. Alles in allem war es aber eine unvergessliche Saison, aus der ich viele positive Dinge mitnehmen kann.»

Seine sportliche Zukunft sieht der Sachse auch weiterhin in den USA. «Ich bin das ganze Jahr gesund geblieben und habe viele neue Sachen gelernt. Ich musste sehr oft meine Komfortzone verlassen, was mich aber nicht nur fahrerisch sondern auch mental gestärkt hat. Ich konnte mich jedes Wochenende verbessern und habe viele Erfahrungen für das nächstes Jahr gesammelt.»

Auch im Team 'Club MX' fühlt sich Thury wohl. «Ich habe die Atmosphäre im Team geliebt, denn jeder hat sein Bestes gegeben. Wir haben großartig als Team gearbeitet und das Ganze gemeinsam genossen! Darüber hinaus habe ich eine Menge neuer Leute kennengelernt, die zum Teil gute Freunde geworden sind.»

«Es war eine harte, herausfordernde und manchmal auch schmerzhafte Saison. Aber alles in allem war es die beste Saison, die ich jemals hatte. Es war eine Saison, in der ich nicht nur als Fahrer, sondern auch als Mensch gewachsen bin. Das wird mir das Leben im nächsten Jahr um einiges einfacher machen. Vielen Dank an alle meine Sponsoren, an mein Team, meine Familie, meine Freunde und vor allem meine Fans, die so hinter mir stehen und mich großartig unterstützen! Das bedeutet mir wirklich sehr, sehr viel!»

Ob und mit welchem Team Thury nun in die Freiluftsaison ausrücken wird, ließ er vorerst noch offen. «Wer sich fragt, wie es jetzt weiter geht und was ich im Sommer machen werde, der bekommt bald eine Antwort. Es wird Motorräder und Racing beinhalten. Genaueres weiß ich aber selber auch noch nicht.»

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