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Australien erfordert leistungsfähige Schotterreifen

Von Toni Hoffmann
Gut bereift für die Rallye Australien

Gut bereift für die Rallye Australien

Die Rallye Australien wird ausschließlich auf Schotter ausgetragen. Sie hält aufgrund ihrer Streckencharakteristik sowie der speziellen Beschaffenheit des Fahrbahnbelags auch aus Reifensicht zahlreiche Herausforderungen

Einmal um die ganze Welt: Die besten Rallye-Piloten des Planeten könnten bei diesen Zeilen des bekannten Schlagers munter mitsingen. Denn seit dem Saisonstart Mitte Januar in Monaco drifteten Sébastien Ogier, Thierry Neuville, Mads Östberg & Co. bei bislang 13 Läufen zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft einmal quer um den Erdball. Am kommenden Wochenende geht diese Weltreise für Teams und Piloten mit dem Saisonfinale in Australien zu Ende – für die Mannschaft von Volkswagen Motorsport ist es sogar ein kompletter Abschied aus dem Rallye-Sport. Doch statt Wehmut ist zunächst Hochspannung angesagt, denn Down Under balgen sich nicht weniger als vier Piloten um den Titel des Vizeweltmeisters. Traditionell vertrauen dabei alle Topteams auf die leistungsfähigen Reifen von Michelin. Die französische Premiummarke bringt insgesamt 720 Schotterpneus zum großen Showdown auf dem Fünften Kontinent.

Im Anschluss an die Rallye Großbritannien Ende Oktober folgte bei Volkswagen Motorsport auf große Freude tiefe Traurigkeit: Kurz nachdem die Mannschaft gemeinsam mit Reifenpartner Michelin zum vierten Mal in Folge neben dem Fahrer- und Beifahrer- auch den Herstellertitel in der Königsklasse des Rallye-Sports unter Dach und Fach gebracht hatte, verkündete der Konzern seinen Rückzug aus der WM. Nach vier überaus erfolgreichen Jahren gibt das in Hannover beheimatete Team somit beim letzten Lauf der Saison seine Abschiedsvorstellung. Doch für Herzschmerz bleibt vorerst keine Zeit, denn in seinem Michelin bereiften VW Polo R WRC will Andreas Mikkelsen gemeinsam mit Beifahrer Anders Jæger den Titel des Vize-Champions erobern. Teamkollege Sébastien Ogier und Co. Julien Ingrassia stehen bereits seit der Rallye Spanien als alte und neue Weltmeister fest. Im Kampf um die Vizekrone muss sich Mikkelsen jedoch gleich gegen drei starke Konkurrenten erwehren: Vor dem australischen WM-Finale belegt Hyundai-Werkspilot Thierry Neuville mit 143 Zählern den zweiten Rang in der WM-Tabelle, gefolgt von Mikkelsen (129 Punkte). Dahinter lauern Neuvilles Markenkollegen Hayden Paddon (126 Punkte) und Dani Sordo (119 Punkte), die sich in ihren mit Pneus von Michelin bestückten Hyundai i20 WRC ebenfalls noch berechtigte Hoffnungen auf den zweiten Platz im Gesamtklassement machen dürfen – perfekte Voraussetzungen für packende Duelle und Hochspannung bis zum Schluss.

Reifen im australischen Sommer stärker beansprucht

Die Rallye Australien wird ausschließlich auf Schotter ausgetragen. Sie zählt seit 1989 zum WM-Kalender und hält aufgrund ihrer Streckencharakteristik sowie der speziellen Beschaffenheit des Fahrbahnbelags auch aus Reifensicht zahlreiche Herausforderungen bereit. Die Partnerteams von Michelin profitieren dabei von der Leistungsfähigkeit und Robustheit des Michelin LTX Force. Der Schotterpneu steht in zwei Laufflächenmischungen zur Verfügung. Die härtere H4-Variante kommt insbesondere bei trockenen Witterungsbedingungen und Temperaturen oberhalb von 15 Grad Celsius zum Einsatz. Der weichere Michelin LTX Force S4 eignet sich vor allem dann, wenn es regnen sollte oder das Thermometer auf unter 15 Grad Celsius fällt. Für das kommende Wochenende prognostizieren die Meteorologen jedoch Sonnenschein und Temperaturen von rund 26 Grad Celsius. Die Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit des Schotterreifens aus Clermont-Ferrand zeigt sich auch darin, dass im sommerlichen Australien die baugleichen Pneus zum Einsatz kommen wie noch vor drei Wochen in den schlammigen Wäldern von Wales – damals herrschten spätherbstliche Temperaturen von deutlich unter zehn Grad Celsius.

«In diesem Jahr findet die Rallye Australien zehn Wochen später statt als 2015», erläutert Jacques Morelli, Leiter des Rallye-WM-Programms von Michelin. «Auf der Südhalbkugel herrscht gerade Sommer, entsprechend heiß wird es im wahrsten Wortsinne während der Veranstaltung zugehen. Die Temperaturen dürften um bis zu zehn Grad über denen liegen, die wir bei der letztjährigen Auflage der Rallye Australien erlebt haben. Die Reifen werden bei diesen Bedingungen noch härter beansprucht. Daher gehe ich davon aus, dass sich unsere Partnerteams vorwiegend für die härtere H4-Variante des Michelin LTX Force entscheiden werden. Hinzu kommt der schroffe Schotterbelag auf den Wertungsprüfungen, der den Pneus alles abverlangt. Anders als noch im vergangenen Jahr werden die meisten Piloten daher wohl darauf verzichten, mit einer Kombination aus harten und weichen Reifen ins Rennen zu gehen. Eine frühe Startposition ist bei diesem WM-Lauf zwar eher von Nachteil, aber dank des Michelin LTX Force dürfte sich der Zeitverlust gegenüber den nachfolgenden Autos in Grenzen halten.»

Michelin bringt für seine WRC-Partnerteams insgesamt 560 Pneus nach Australien. Hinzu kommen 160 Reifen für die WRC2-Starter. Jeder Fahrer kann aus einem Kontingent von 40 Reifen wählen. Dieses setzt sich aus 24 Michelin LTX Force H4 und 16 S4-Pneus zusammen. Für die 23 Wertungsprüfungen (WP), die über eine Distanz von 312,98 Kilometern führen, stehen jeder Crew gemäß Reglement maximal 24 Exemplare des Schotterspezialisten zur Verfügung.

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