«Monte»: Citroën soll PSA-Schwester Peugeot folgen
Was haben die Rallye Dakar und die Rallye Monte Carlo gemeinsam? Sie sind in ihrer Sportart einzigartig. Die «Dakar» steht für die härteste und längste Rallye der Welt. Die Rallye Monte Carlo wird nicht nur ihrer Weltberühmtheit, sondern auch wegen ihrer Unberechenbarkeit als eine einzigartige Herausforderung eingestuft. Ein Sieg bei der «Monte» ist ein Ritterschlag in der Rallye-Weltmeisterschaft. Peugeot lieferte mit dem Dreifachsieg bei der Rallye Dakar im französischen PSA-Konzern die Vorgabe für die Schwester Citroën.
Auch bei der besten Performance des Zwei-Zacken-Teams beim Saisonauftakt der Rallye-Weltmeisterschaft kann Citroën der Peugeot-Vorgabe nicht ganz folgen, weil nur zwei offizielle C3 WRC in Monte Carlo antreten. Allerdings wäre ein Dreifach-Triumph von Citroën in Monte Carlo fast der Fall gewesen. Beim ersten Auftritt für eine komplette WM-Saison beendeten 2002 Sébastien Loeb, Colin McRae und Carlos Sainz im neuen Xsara WRC die «Monte» mit einem 1-2-3, vorläufig. Dann bekamen sie aber wegen illegalen Reifenwechsels zwei Strafminuten, womit Tommi Mäkinen im Mitsubishi Lancer zum vierten Mal in Folge den Rallye-Klassiker gewann.
Bei der Rallye Monte Carlo beginnt in der Rallye-Weltmeisterschaft mit der Fahrzeuggeneration 2017 eine neue Ära. Dieser folgt auch Citroën beim Comeback nach einjähriger Pause mit dem intensiv getesteten C3 WRC. Die beiden C3 WRC steuern der Stammpilot und Entwicklungsfahrer Kris Meeke, der die komplette WM-Saison mit 13 Läufen bestreiten wird, und Stéphane Lefebvre, der sich im zweiten C3 mit Craig Breen abwechseln wird. Erst ab Portugal soll ein dritter C3 WRC eingesetzt werden.
Citroën-Sportchef Yves Matton warnt vor allzu großen Erwartungen beim Saisonauftakt in den französischen Seealpen. «Wie immer zu Beginn einer neuen Saison hätten wir uns noch ein paar Tage gewünscht, um mehr Zeit für die Entwicklung des neuen Autos zu haben. Die Entwicklung des C3 WRC ist die kürzeste in der Geschichte von Citroën Racing. Unser Team hat in den letzten Monaten außergewöhnlich viel Arbeit investiert. Wir sind gespannt, zu sehen, wo wir jetzt stehen», erklärt Matton und fährt fort: «Dieser Wettbewerbsgeist hat uns eng zusammengeschweißt. Das Auto scheint gut zu sein. Kris Meeke hat im vergangenen Jahr gezeigt, dass er in der Lage ist, diese Rallye zu gewinnen. Doch wir müssen die Tests eindeutig von der Leistung während der vier Rallyetagen unterscheiden. Wir müssen die Rallye etwas defensiv angehen, um zu sehen, wie stark die Konkurrenz ist, und dann nach vorne schauen. Da liegt unser Fokus auf Kris Meeke. Mit Stéphane Lefebvre und Craig Breen ist das etwas anders. Wir wollen sie auf ein Niveau bringen, auf dem Siege ein echte Herausforderung sind. Doch sie brauchen Zeit zum Lernen, gerade in der ersten Saisonhälfte.»
Kris Meeke, der sehr in die Entwicklung des C3 WRC involviert war, möchte seine neunte Rallye Monte Carlo, bei der er 2014 als bestes Ergebnis den dritten Platz erreichte, ziemlich locker angehen. «Wir sind nun an dem Punkt, wo wir bereit sein sollten, eine Rallye unter den besten Bedingungen zu starten. Nach den letzten Tests fiebere ich dem Saisonstart entgegen. Die Rallye Monte Carlo ist niemals leicht. Dort spielt die Reifenwahl eine wichtige Rolle, wie bei keiner anderen Rallye. Wir haben von unserer Arbeit während der Tests in den Bergen viele Daten sammeln können. Nun müssen wir sehen, welche Option die richtige ist. Citroën Racing hat bei dieser Rallye jede Menge Erfahrung, die ich nutzen kann. Aber für diese erste Rallye ist mein Ziel ganz einfach: Entspann dich und genieße das Auto. Bei der Rallye Monte Carlo weiß man nie, was passieren kann.»