Rallye Monte Carlo: Die Motoren dröhnen wieder
73 von 75 genannten Teams sind am Donnerstagabend im mondänen Fürstentum an der Côte d’Azur zur 85. Rallye Monte Carlo, dem traditionellen Auftakt zur Rallye-Weltmeisterschaft, gestartet. Obwohl die Meistermacher aus Wolfsburg mehr oder weniger auf Geheiß von oben das Handtuch hinwerfen mussten, treten diesmal vier Hersteller offiziell zur Saison-Jagd um Zehntelsekunden und WM-Punkte an.
Die Konkurrenten sind Hyundai und M-Sport, schon im Vorjahr dabei, und die Heimkehrer Citroën nach einem Jahr Pause und Toyota nach 17-jähriger Abstinenz. Alle vier Hersteller-Teams müssen bei allen 13 Läufen mindestens zwei Fahrzeuge einsetzen, dürfen aber für die Hersteller-Wertung drei Autos nennen, von denen die zwei am besten platzierten gewertet werden. Alle Fahrzeuge sind neu (siehe hierzu: «Zum Saisonauftakt in Monaco Start in eine neue Ära») und sind nach dem neuen Technischen Reglement entwickelt und gebaut worden.
Einen Favoriten zu bestimmen, dürfte angesichts der neuen Vorgaben etwas schwierig sein. Eine erste Standortbestimmung dürfte die 85. Rallye Monte Carlo sein. Sie geht über vier Tage und 1.411 Gesamtkilometer. Die sportlichen Kriterien sind diesmal 17 Prüfungen über 382,65 km, natürlich mit dem berühmt-berüchtigten «Col der Turini».
Vize-Champion Hyundai hat sich für den i20 Coupé WRC entschieden und schickt gleich sein letztjähriges Trio mit Vize-Weltmeister Thierry Neuville, Dani Sordo und Hayden Paddon auf die «Bergpisten» in den französischen Seealpen, die schon teils verschneit und vereist sind.
M-Sport bringt den neu entwickelten Ford Fiesta WRC, doch die eigentliche Sensation, die Teameigner Malcolm Wilson Ende gelang, ist die Verpflichtung des vierfachen Champions und Titelverteidigers Sébastien Ogier. Dessen neuer Teamkollege ist Ott Tänak, der nach einem Jahr wieder zu M-Sport zurückkehrt. Während die beiden offiziellen Ford Fiesta mit Michelin-Reifen bestückt sind, läuft der Dritte, den Elfyn Evans steuert, auf Dmack-Pneus.
Der achtfache Titelgewinner Citroën vertraut dem neuen C3 WRC. Für die Rallye Monte Carlo hat das Zwei-Zacken-Team nur zwei C3 benannt. Ab der Rallye Portugal soll der dritte C3 hinzukommen. Stammpilot ist Kris Meeke, der 2016 im DS WRC zwei Rallyes gewann. Sein Partner in Monte Carlo ist Stéphane Lefebvre, der sich im zweiten Citroën mit Craig Breen, der beim Saisonauftakt im DS3 WRC sitzt, abwechselt.
Toyota Gazoo Racing heißt das Team, mit dem Toyota nach 17 Jahren wieder in die Königsklasse zurückkehrt. Das in Finnland ansässige Team unter dem vierfachen Champion Tommi Mäkinen hat den Yaris WRC entwickelt. Die Piloten sind Jari-Matti Latvala und Juho Hänninen. Später wird Espekka Lappi den dritten Yaris WRC des rein finnischen Teams pilotieren.