Der Langstrecken-Weltmeister und Hobby-Rallyefahrer ist im brüllenden Porsche der Liebling der Fans. Aber schon einfache Reifenwechsel können sich zum Problem entwickeln . . .
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Der Sound eines Porsche-Sechszylinders im GT3-Trimm ist bei WM-Rallyes selten. Ex-Porsche-Werksfahrer Romain Dumas gehört zu den wenigen Piloten, die den Fans gelegentlich diesen Gefallen tun. Auch bei der Rallye Korsika gibt der zweimalige Le-Mans-Sieger und Langstrecken-Weltmeister von 2016 dem raren Rallyegerät die Sporen. Einziger Gegner in der Klasse RGT: Fran?ois Delecour im Abarth 124 Spider. Den hat Dumas im Griff.
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"Was mir hier wirklich zu schaffen macht, ist die Kurvenschneiderei von den Fahrern der Allradautos", erzählte Dumas. "Dabei wird so viel Dreck auf die Straße geschleudert, das kann man sich nicht vorstellen." Der Franzose muss wie alle Privatfahrer ohne "Safety Crew" auskommen, die kurz vor dem Start noch einmal die Prüfungen abfahren, Informationen zum Streckenzustand sammeln und an ihre Auftraggeber melden.
"Ich versuche im Training zu jeder Kurve zu beurteilen, ob man hier schneiden könnte. Oft denke ich: Hier geht das unmöglich. Dann komme ich während der Rallye an diese Kurve – und alle vor mir haben gecuttet wie die Weltmeister. Mit einem hinterradangetriebenen Fahrzeug wie dem Porsche fährst du an solchen Stellen wie auf Eis."
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Wozu der Porsche 911 GT3 ebenfalls nicht besonders geeignet ist, sind Reifenschäden. Dumas kann nur ein Vorderrad als Ersatz mitnehmen, das unter die vordere Haube gepackt wird. "Die Hinterräder sind zu breit, die passen nicht rein."
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Dumm nur, wenn doch einmal ein Hinterreifen die Luft verliert, wie es Dumas am Freitag passierte. Mangels Ersatz-Hinterrad musste er das zusätzliche Vorderrad auf der Hinterachse montieren. "Danach war das Fahrverhalten natürlich ein wenig abenteuerlich."
Aber die eigentliche Aufgabe war: Wohin mit dem defekten Hinterrad? Einfach liegenlassen, ist – abgesehen von den Kosten – vom Reglement verboten. "Dann nehme ich die mit Schnellverschlüssen montierte Heckscheibe heraus und zurre das Rad hinter den Sitzen fest", erläutert Dumas. Das nächste Problem ist, dass dann die Heckscheibe nicht mehr montiert werden kann, weil die Gummiwalze aus der Öffnung herausragt – ein Wechsel eines hinteren Reifens verwandelt das Porsche-Coupé gewissermaßen in einen 911 Targa. "Ist super", grinst Dumas. "Dann funktioniert auch die Belüftung des Innenraums viel besser." Allerdings entspricht diese Modifikation nicht wirklich dem Reglement. Die Kommissare beließen es bei einer mündlichen Ermahnung.
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