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Jari-Matti Latvala gibt in Polen das Tempo vor

Von Toni Hoffmann
Jari-Matti Latvala führt in Polen

Jari-Matti Latvala führt in Polen

Jari-Matti Latvala und Toyota haben auf Sardinien Vertrauen zu Schotterpisten gewonnen und dies nun auch beim achten Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft im verregneten Polen mit der Führung gezeigt.

Der Regen beim deutschen Nachbarn Polen hat vorerst die erwarteten sehr hohen Geschwindigkeiten auf den Highspeed-Pisten der Masurischen Seenplatte etwas gedämpft. Der Tabellenvierte Jari-Matti Latvala nutzte im Toyota Yaris WRC seine Position und übernahm nach Elfyn Evans (Ford Fiesta WRC) und Thierry Neuville (Hyundai i20 Coupé WRC) ab der dritten Entscheidung die Führung. Zur Mitte der ersten Etappe und nach fünf von 23 Prüfungen lag der Schweden-Gewinner 4,5 Sekunden vor dem zweifachen Saisonsieger und Tabellenzweiten Neuville und 5,0 Sekunden vor dem Italien-Gewinner Ott Tänak im Ford Fiesta WRC von M-Sport.

Latvala musste im polnischen Regen auf der letzten Prüfung auf einen Scheibenwischer verzichten, schaffte aber dennoch dort die zweitschnellste Zeit hinter Neuville. «Den haben wir auf der vierten Prüfung verloren. Das hat mich ein wenig gestört», meinte Latvala.

Neuville fasste auf der letzten Entscheidung vor der Servicepause mehr Vertrauen in sein Auto. «Hier war es besser. Ich war abgesehen von zwei kleinen Fehlern, als ich in den Kurven falsch bremste, sehr zufrieden. Sonst aber habe ich sehr stark gepusht, hauptsächlich dort, wo ich wusste, dass, wenn wir abfliegen würden, wir im freien Land landen würden», erklärte Neuville.

Mit nur fünf Zehntelsekunden Abstand folgte ihm Tänak, der im letzten Jahr kurz vor dem Ziel im Polen wegen eines Reifenschadens seinen ersten nahen WM-Sieg verloren hatte. «Ich habe den Motor an der Startlinie abgewürgt. Der Motor brachte am Start kaum Leistung. Was sollten wir machen?» fragte sich Tänak, der seinen ersten Sieg beim vorausgegangenen Lauf auf Sardinien nachholte.

Der feuchte Schotterbelag kam dem vierfachen Champion Sébastien Ogier, der in seiner Rolle als Tabellenführer als erstes Fahrzeug auf der ersten Etappe auf die Pisten muss, entgegen. Sein Zeitverlust hielt sich in Grenzen. Er lag im Ford Fiesta WRC 7,3 Sekunden hinter seinem einstigen VW-Partner Latvala, aber klar um 36,3 Sekunden vor Hayden Paddon im Hyundai i20 Coupé WRC. «Es ist immer noch schnell hier, auch wenn die Strecke nass ist. Bisher war es für jeden ein schwieriger Morgen. Ich denke aber, dass es beim zweiten Durchgang noch härter wird. Diesmal ist unsere Position als erstes Fahrzeug auf der Strecke nicht so schlecht wie sonst, aber es war wirklich kein leichter Morgen», berichtete Ogier.

Citroën bleibt trotz des modifizierten C3 WRC das große Sorgenkind der Saison. Bester Citroën-Pilot war bislang Stéphane Lefebvre auf dem zehnten Platz mit einem Rückstand von bereits 1:18,1 Minuten. Der neue Hoffnungsträger und Vorjahressieger Andreas Mikkelsen brachte auch nicht viel zustande. Er beschädigte die Aufhängung am linken Vorderrad, das dann abgeschert war. «Ich habe versucht zu pushen. In einer Rechtskurve waren wir zu weit außen und trafen einen Baumstumpf. Das war ärgerlich», erklärte Mikkelsen seinen zwölften Zwischenrang (Rückstand: 2:44,7 Minuten). Mehr Pech hatte sein Teamkollege Craig Breen, dessen Allradantrieb ausfiel und der deswegen mehr als zehn Minuten verlor.

Stand nach der 5. von 23 Prüfungen:

1. Latvala/Anttila (FIN), Toyota Yaris WRC, 29:25,8 min.
2. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 Coupé WRC, + 4,5 sec.
3. Tänak/Jarveoja (EE), Ford Fiesta WRC, + 5,0
4. Ogier/Ingrassia (F), Ford Fiesta WRC, + 7,3
5. Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai i20 Coupé WRC, + 43,6
6. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 Coupé WRC, + 45,7
7. Hänninen/Lindström (FIN), Toyota Yaris WRC, + 1:01,1 min.
8. Suninen/Markkula (FIN), Ford Fiesta WRC, 1:11,6
9. Evans/Martin (GB), Ford Fiesta WRC, + 1:17,5
10. Lefebvre/Moreau (F), Citroën C3 WRC, + 1:18,1

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