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Finnland: Der Tag des Esapekka Lappi beim Heimspiel

Von Toni Hoffmann
Esapekka Lappi flog in seiner Heimat zum ersten Tagessieg

Esapekka Lappi flog in seiner Heimat zum ersten Tagessieg

Espekka Lappi hat beim neunten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in seiner finnischen Heimat seinen ersten Tagessieg erzielt, Toyota feiert ein fast perfektes Heimspiel mit dem Zweiten Jari-Matti Latvala.

Besser geht nicht, dürfte es sowohl für Finnland als auch für das in Jyväskylä ansässige Toyota Gazoo Racing World Rally Team unter Führung von Tommi Mäkinen heißen. Drei Finnen füllten das imaginäre Tagespodium am Freitagabend beim finnischen Schotter-Grand Prix. Die zwei schnellsten Piloten saßen zudem im Toyota Yaris WRC. So eine Tag gab es in der 62 Jahre alten Chronik des finnischen Rallye-Klassikers noch nie, alles finnisch und sogar das führende WM-Team, allerdings mit japanischen Autos. Jyväskylä und die Motorsport begeisterte finnische Nation stand am Freitagabend Kopf.

Der Mann des Tages aber war Espekka Lappi, der bei seinem erst vierten Einsatz in einem Word Rally Car Bestzeit an Bestzeit reihte, am Abend waren es derer acht. Der WRC2-Champion führte erstmals bei einem WM-Lauf an und brachte diese Führung um 4,4 Sekunden vor dem dreifachen Finnland-Sieger und Teamkollegen Jari-Matti Latvala ins Etappenziel in Jyväskylä. Das rein finnische Spitzentrio komplettierte Teemu Suninen (Rückstand: 19,0 Sekunden) bei seinem zweiten Start im Ford Fiesta WRC.

«Vor dieser Rallye hätte ich mir nie vorstellen können, heute Abend hier zu führen. Das ist ein ganz besonderes Gefühl. Es ist auch für mich schwierig zu verstehen. Wir haben den ganzen Tag unser Bestes gegeben und nun führen wir. Ich hoffe, es geht morgen so weiter», strahlte der Spitzenreiter Lappi.

«Esapekka war heute einfach fantastisch. Ich ziehe meinen Hut vor ihm. Morgen aber sind die Prüfungen anspruchsvoller und wir werden wegen der Startreihenfolge enger zusammen sein. Dann werden wir wissen, wo wir stehen. Ich weiß auf jeden Fall, was ich tun werde», erklärte der alte «Finnland»-Fuchs Latvala.

«Wir sind vorne dabei, aber ich muss noch lernen. Da bleiben Fehler nicht aus. Ich bin sehr zufrieden», meinte Suninen im besten Ford Fiesta WRC von M-Sport.

Licht und Schatten bei M-Sport

Im Lager des in diesem Jahr so erfolgreichen Teams von M-Sport um Malcolm Wilson gab es aber am Freitag mehr Schatten- als Lichtseiten. Die vierte Prüfung spielte für die englische Truppe Schicksal. Der vierfache Champion und Noch-Tabellenführer Sébastien Ogier landete nach einer Kuppe unglücklich und flog nach dem Bruch des rechten Hinterrads in den Wald und ins Aus. Ott Tänak ereilte dort fast das gleiche Schicksal, als er die Aufhängung am rechten Hinterrad beschädigte, aber mit einem Zeitverlust von mehr als 90 Sekunden weiterfuhr. Es schaffte am Tagesende den zehnten Rang, und Elfyn Evans im DMACK bereiften Ford Fiesta WRC den siebten Tagesplatz.

Graue Wolken hingen auch über dem bislang so starken Hyundai-Team. Für den Polen-Zweiten Hayden Paddon war die vierte Prüfung nach einem Radbruch am Hyundai i20 Coupé WRC früher Feierabend. Der dreifache Saisonsieger und Tabellenzweite Thierry Neuville fand nicht den richtigen Rhythmus und auch keinen richtigen Grip zum finnischen Schotter und wurde auf dem achten Tagesplatz (Rückstand 58,0 Sekunden geführt. Dani Sordo kämpfte mit ähnlichen Problemen und erreichte das Etappenziel auf Platz elf.

Bester Citroën-Pilot war wieder einmal Craig Breen, der im C3 WRC den vierten Platz (33,0 Sekunden Rückstand) erreichte. Der Vorjahressieger Kris Meeke kam auf Rang neun (1:07,6 Minuten zurück) ins Etappenziel.

Die WRC2-Wertung gewann Jarui Huttunen im Skoda Fabia R5 56,2 Sekunden vor seinem Skoda-Kollegen Quentin Gilbert und 1:50,6 Minuten vor Fabio Andolfi im Hyundai i20 R5.

Stand nach der 13. von 25 Prüfungen:

1. Lappi/Ferm (FIN), Toyota Yaris WRC, 1.11:36,4
2. Latvala/Anttila (FIN), Toyota Yaris WRC, + 4,4 sec.
3. Suninen/Markkulla (FIN), Ford Fiesta WRC, + 19,0
4. Breen/Martin (IRL/GB), Citroën C3 WRC, + 33,0
5. Hänninen/Lindström (FIN/FIN), Toyota Yaris WRC, + 39,1
6. Ostberg/Floene (N), Ford Fiesta WRC, + 45,0
7. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta WRC, + 45,1
8. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 Coupé WRC, + 58,0
9. Meeke/Nagle (GB/IRL), Citroën C3 WRC, + 1:07,6 min.
10. Tänak/ JÄRVEOJA (EE), Ford Fiesta WRC, + 1:50,2

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